Die geplante Einrichtung eines Gesundheitskiosks im Hamburger Westen, bewertet Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender, als äußert positiv: „Lurup und das angrenzende Osdorf sind Stadtteile, die dringend Unterstützung brauchen, denn sie werden als sozial schwach definiert. Das Angebot der Gesundheitskioske ist speziell auf ihre Bedarfe ausgerichtet und wird dafür sorgen, dass die Menschen dort gesundheitlich besser informiert und versorgt sind.“
Gesundheitskioske sollten in alle Stadtteile Hamburgs kommen, so Wicher: „Dieses Angebot trägt nachweislich dazu bei, dass die Menschen weniger krank sind und mehr für ihre Gesundheit tun. Das muss auch die Stadt fördern. Obwohl Bundesgesundheitsminister Lauterbach erst vor kurzem den Vorbildcharakter hervorgehoben hat, sind in Billstedt gerade drei von fünf Krankenkassen, die den dortigen Kiosk betreiben abgesprungen. Wenn nicht die AOK Rheinland/Hamburg und die Mobil Krankenkasse bei der Stange bleiben würden, hätte die Stadt dieses Projekt sterben lassen? Obwohl es die Menschen dort perfekt erreicht? Das kann eine wohlhabende Hansestadt wie Hamburg eigentlich nicht zulassen. Sie muss sich auf jeden Fall an den Gesundheitskiosken finanziell beteiligen!“
In der Zukunft sollten diese Gesundheitseinrichtungen in allen Stadtteilen selbstverständlich sein: „Diese Kioske sollten zentral erreichbar und barrierefrei für alle zugänglich sein. Sie wären ein wichtiger Stützpfeiler in modernen Quartieren, in denen alle Angebote, städtische und ehrenamtliche unter einem Dach zu finden sind. Dafür werden wir weiter kämpfen.“
Vor allem die niedrigschwellige Beratung in den Gesundheitskiosken wird sehr gut angenommen: „Oftmals trauen sich Patient:innen nicht zum Arzt, weil sie zum einen sprachliche Defizite, zum anderen Angst vor Behandlung und Kosten haben. Im Gesundheitskiosk kann man einfach vorbeischauen, dort sprechen Mitarbeitende die gleiche Sprache. Man kann sich den Blutdruck messen lassen und sich zu Gewichtsproblemen, Pflege oder Medikamenten beraten lassen. Dieses Angebot erreicht die, die sonst nicht unbedingt einen Arzt aufsuchen.“