Direkt zum Inhalt springen

Gesundheit und Soziales: Daten kleinräumig erfassen

Die Hamburger Bürgerschaft wird morgen, am 7. Juni, auch darüber diskutieren, ob Hamburg eine kleinräumige Gesundheitsberichterstattung braucht. Der SoVD Hamburg begrüßt, wenn künftig in einem umfassenden Bericht der Zusammenhang von Gesundheit und sozialen Fragen in den Quartieren genauer unter die Lupe genommen wird.

„Nur wer über entsprechende Daten und Analysen verfügt, kann auch wirksame Maßnahmen beschließen“, sagt Klaus Wicher, Vorsitzender des Sozialverbands SoVD Hamburg. „Und bei Prävention und Gesundheitsförderung in benachteiligten Stadtteilen ist viel Luft nach oben.“

Der Gesundheitsbericht 2020 „Basisinformationen zur Gesundheit in Hamburg“ belegt – basierend auf Zahlen des Statistikamts Nord und eigenen Berechnungen –, dass sozial besser gestellte Stadtgebiete eine niedrigere, sozial schlechter gestellte eine höhere Sterblichkeit haben. Zahlreiche Sterbefälle gelten als vermeidbar. Ein wichtiges Fazit im Bericht lautet: Gezielte Gesundheitsförderungs- und Präventionsansätze könnten wichtige Erfolge für Menschen in benachteiligten Stadtteilen erzielen. Deshalb müssen hier viel kleinräumiger als bisher Probleme und Bedarfe erhoben werden, um passende Handlungsstrategien ableiten zu können. Die Digitalisierung macht vieles in der Datenerfassung und -verknüpfung einfacher. Wicher: „Wir fordern den Senat auf, den Aspekt der Gesundheitsdatenerfassung in der Quartiersentwicklung zu priorisieren, aber dann auch Taten walten zu lassen.“ Natürlich ist es schön, den Jungfernstieg für viel Geld weiter umzubauen. „Ob das Verständnis für solche Maßnahmen bei Menschen aus ärmeren Stadtteilen groß ist, wage ich zu bezweifeln“ sagt Wicher. „Solange kein Kinder- oder anderer Facharzt mehr in der Nähe zu finden ist und man Wochen und Monate auf einen Arzttermin warten muss, obwohl die Versorgung angeblich sichergestellt ist, solange fühlen sich diese Menschen von der Politik im Stich gelassen.“


Kontakt
Nicola Timpe
Pressesprecherin
Telefon 040 611 607 42
Mobil 0151 445 456 93
presse@sovd-hh.de

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
Top bewertet bei Google
4,1 von 5 ★★★★★
264 Bewertungen