Welches Konzept die Stadt Hamburg für die Unterbringung von Obdachlosen während des G20-Gipfels Anfang Juli hat, das klärt sich möglicherweise bei der morgigen Sitzung der Hamburger Bürgerschaft. Auch wenn das Konzept noch nicht vollständig steht, geht der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der 1. Landesvorsitzende in Hamburg, Klaus Wicher, davon aus, dass die Wohnungslosen, die in der Innenstadt leben, nicht vertrieben werden. „Das finden wir richtig, alles andere ist nicht akzeptabel“, sagte Wicher.
Er mahnte an, adäquat zu planen: Die vorübergehenden Unterkünfte sollten in Nähe des gewohnten Lebensumfelds dieser Menschen sein, außerdem müssten die Wege zu den Betreuungseinrichtungen und Treffs frei und problemlos erreichbar sein. Als Beispiel nannte Wicher den Treffpunkt der Caritas am Klosterwall, in dem Obdachlose ihr Hab und Gut während des Tages aufbewahren können. „Vielleicht ergibt sich dadurch sogar die Chance, mit dem einen oder anderen ins Gespräch zu kommen und langfristig in eine öffentliche Unterkunft oder Wohnung zu vermitteln“, hofft Wicher. Weiter empfiehlt er den Verantwortlichen, in dieser Frage eng mit den Wohlfahrtsverbänden zusammen zu arbeiten. Eine zeitweise Vertreibung der Obdachlosen aus der Hamburger Innenstadt während des Politgipfels sei nicht akzeptabel: „So kann man mit Menschen nicht umgehen.“