SoVD-Landeschef Klaus Wicher befürchtet neue Ausgrenzungen und fordert: „Für alle Hartz-IV- und Grundsicherungsempfänger:innen muss es jetzt Gutscheine geben!“
Die neue Maskenpflicht im Hamburger ÖPNV stellt vor allem finanziell schlecht aufgestellte Menschen vor neue Herausforderungen. Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender, befürchtet neue Ausgrenzungen für diese Menschen und fordert für sie mehr Unterstützung durch die Stadt: „Für alle Hartz IV- und Grundsicherungsempfänger:innen muss es jetzt Gutscheine geben!“
Seit heute gilt in Hamburg: Busse und Bahnen sind nur noch mit einer FFP2 Maske nutzbar. Bei Nichteinhaltung droht eine Strafe von 40 Euro. „Das bringt Einzelpersonen und Familien mit Kindern, die wenig haben, in die Bredouille. Entweder sie investieren jetzt in die teureren Masken – oder sie bleiben außen vor.“
Viele der Betroffenen seien durch die inzwischen zwei Jahre andauernde Corona Pandemie viel stärker belastet als andere. „Gerade diese Menschen sind stark abhängig von Hilfsangeboten. Viele fielen davon immer wieder aus, Einrichtungen waren zwischenzeitlich immer wieder geschlossen.“ Dass die Not groß sei, sehe man vor allem an den langen Schlangen vor den Lebensmittelausgabestellen der Tafeln und z.B. am Sozialkaufhaus des SoVD Hamburg im Osdorfer Born: „Durch Kurzarbeit, Schließungen und Insolvenzen bei den kleinen Selbstständigen ist ein Teil des Mittelstands in Armut gerutscht. Für sie ist jede Mehrausgabe eine große Belastung – deshalb sollte die Stadt ein Signal setzen und ihnen mit Maskengutscheinen schnell helfen“, sagt Wicher.
Er erinnert an eine Aktion, die die Stadt Bremen vor einem Jahr durchführte: „Dort bekamen alle bedürftigen Menschen einen Gutschein über fünf FFP2-Masken zugeschickt. Das kann sich das reiche Hamburg auf jeden Fall auch leisten!“