Heute endet das Winternotprogramm der Saison 2024/25: „Die Zahlen steigen – bei den Obdach- aber auch bei den Wohnungslosen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Immer mehr Menschen sind akut von Wohnungslosigkeit bedroht. Wir brauchen für sie mehr flexible Angebote. Ansonsten werden mehr Menschen auf der Straße leben müssen, Hamburg wird zusehends verelenden.“
Neben der steigenden Zahl von Obdachlosen machen dem Hamburger SoVD Vorsitzenden die mehr als 2.000 Menschen Sorgen, die die Fachstelle für Wohnungsnotfälle aktuell zählt: „Hier wird offensichtlich, welche dramatischen Folgen die steigende Wohnungsnot für die Schwächsten in unsere Gesellschaft hat. Die eigene Existenz hängt davon ab, ob man ein Dach überm Kopf hat oder nicht“, moniert Wicher.
Wer die eigene Wohnung verliere, laufe immer schneller Gefahr, sozial abzusteigen: „Wer dann in irgendeiner Form aus dem Rahmen fällt, hat derzeit nur noch sehr wenig Aussichten auf was Neues. Es gibt nur eine Lösung für dieses Problem – den ganz konsequent umgesetzten Neubau von bezahlbaren Wohnungen. Ganz klar, die Stadt braucht dringend mehr Sozialwohnungen!“
Dies könnten zuallererst die SAGA und die Genossenschaften leisten. Dabei müsse es mehr abgestimmte Angebote geben: „Housing First ist ein überzeugendes und niedrigschwelliges Projekt, das Obdachlosen dabei hilft, die Straße langfristig gegen ein festes Zimmer zu tauschen. Housing First wendet sich zusätzlich an junge Menschen, die aus Jugendwohnungen ausziehen müssen, weil sie volljährig sind und sonst sich selbst überlassen wären. Auch Alleinerziehende sind ganz extrem benachteiligt und können einem Wohnungsverlust wenig entgegensetzen“, macht Wicher deutlich. Viele Menschen seien vulnerabel, ihre Bedarfe sehr unterschiedlich, dem müsse Hamburg Rechnung tragen: „Sollte die Stadt nicht ganz massiv neuen, bezahlbaren Wohnraum bauen, könnten immer mehr Menschen auf der Straße landen, das soziale Elend würde zunehmen.“ Zusätzlich müsse Hamburg schnell mehr Personal in den zuständigen Fachstellen bereitstellen.