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Equal Pay und Gewaltschutz jetzt!

Kommentar von Susanne Langhagel, Landesfrauensprecherin des SoVD Hamburg

Susanne Langhagel ist Landesfrauensprecherin des SoVD Hamburg und blickt im Monat März alljährlich mit Sorge auf den Equal Pay Day und den Internationalen Frauentag am 8. März. Der Equal Pay Day ist der 7. März.

2025 liegt der Gender Pay Gap – also die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern – das vierte Jahr in Folge bei 18 Prozent. Das heißt: Im Jahr 2023 betrug der Bruttostundenverdienst von Frauen durchschnittlich 20,84 Euro (in Hamburg: 23,03 Euro), Männer verdienten dagegen 25,30 Euro (in Hamburg: 27,98 Euro). Umgerechnet auf die Arbeitszeit bedeutet das, dass Frauen im Vergleich zu Männern 66 Tage im Jahr unentgeltlich gearbeitet haben. Im europäischen Vergleich lag Deutschland damit auf Platz 24 von 28. Ein Lichtblick: Laut der neuesten Zahlen für 2024, ist die Lohnlücke in der Bundesrepublik auf 16 Prozent gesunken. In Hamburg liegt der Gender Pay Gap weiterhin bei 18 Prozent.

Wer Altersarmut erfolgreich bekämpfen möchte, muss hier ansetzen. Ein großes Problem ist nach wie vor die fehlende Entgelttransparenz. Die Umsetzung der europäischen Entgelttransparenzrichtlinie in deutsches Recht muss bis 2026 erfolgen. Ein Licht am Ende des Tunnels, denn diese nimmt Arbeitgeber:innen endlich in die Pflicht, transparent zu kommunizieren, nach welchen Kriterien sie wie bezahlen. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu equal pay. Wir fordern die Hamburger Politik auf, diese Richtlinie zügig umzusetzen!

Der Internationale Frauentag wirft jedes Jahr ein Licht auf fehlende Frauenrechte und bestehende Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern. Straftaten gegen Frauen und Mädchen steigen in allen Bereichen – fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist. Das nennt man Femizid. Femizide kommen in allen sozialen Schichten, Ländern, Kulturen und Religionen vor und werden zum Teil immer noch als „Beziehungstat“ verharmlost. Es ist gut, dass das Gewalthilfegesetz und damit ein Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe Ende Januar noch im Bundestag beschlossen wurde. Zum Schutz der Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind, fordern wir, dass jetzt schon die Zahl der Frauenhausplätze in Hamburg weiter erhöht wird. Aber wir alle müssen Verantwortung übernehmen und den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben. Patriarchale Strukturen und veraltete Rollenbilder verhindern Gleichstellung und gefährden das Leben von Frauen und Mädchen. 

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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