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Equal Pay Day: Lohnungleichheit hat große Folgen für Frauen – ein Leben lang

Wie der Equal Pay Day am 6. März 2024 offenbart, gibt es nach wie vor geschlechtsspezifische Verdienstunterschiede im Arbeitsleben: Laut Statistischem Bundesamt haben Frauen im vergangenen Jahr 18 Prozent weniger Lohn bekommen als Männer. Im Schnitt verdienten sie 20,84 Euro pro Stunde, Männer kamen auf 25,30 Euro.

„Das bedeutet, dass sich seit Jahren nichts getan hat in Sachen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Immer noch verdienen Arbeitnehmerinnen knapp ein Fünftel weniger als Männer“, kritisiert Susanne Langhagel, Landesfrauensprecherin Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Auch der Landesvorsitzende Klaus Wicher macht sich keine Illusionen darüber, dass die Lohnlücke (Gender Pay Gap), noch lange ein Thema sein wird: „Die Gründe sind vielfältig. Zuerst einmal glaube ich, dass es viele Männer immer noch als normal ansehen, dass sie mehr verdienen. Diese Haltung unterstützt unser Steuersystem mit dem Ehegattensplitting. Für Frauen bringt schon die Geburt des ersten Kindes fast immer berufliche Nachteile mit sich. Während ihre Karriere stockt und Jobperspektiven wie auch Verdienst stagnieren, können Männer sich weiterentwickeln. Auch wenn plötzlich Angehörige gepflegt werden müssen, machen das überwiegend die Frauen – auf Kosten der eigenen beruflichen Weiterentwicklung. Hinzu kommt, dass in vielen Unternehmen nicht transparent ist, wer wie viel verdient. So können Frauen nur schwer für eine gute Bezahlung ihrer Arbeit kämpfen.“

Weniger Verdienst hat zusätzlich spürbare Folgen für die Frauen, wenn es Richtung Rente geht: „Ende 2021 haben knapp 30.000 Seniorinnen und Senioren in Hamburg Grundsicherung im Alter bezogen, mehr als die Hälfte sind Frauen, 76 Prozent von ihnen brauchte das Geld, um ihre Rente so aufzustocken, dass sie zum Leben reicht. Das ist bitter nach einem langen Arbeitsleben“, moniert Susanne Langhagel.

Klaus Wicher fordert Wertschätzung und mehr Anerkennung für die Leistung, die Frauen an vielen Stellen erbringen: „Ich bin besorgt über das verkrustete Frauenbild, das rechte Parteien wie die AFD propagieren, nämlich das Konzentrieren auf Familie und Haushalt. So ein Frauenbild ist abwertend und will verhindern, dass Frauen gleichberechtigt und auf Augenhöhe in der Gesellschaft agieren. Frauen leisten einen enorm wichtigen Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft. Es beschämt mich, dass man sie bei der Bezahlung für ihre Arbeit immer noch weniger wertschätzt. Im Grunde sollte eine Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit gar nicht geführt werden, Gleichberechtigung sieht unsere Verfassung vor und sollte in einer modernen Gesellschaft wie der unseren selbstverständlich sein.“

Service-Tipp

Podcast „Gleichstellung von Frauen“

Wie kann der Gender Pay Gap geschlossen werden und welche gesellschaftspolitischen Hürden gilt es zu überwinden?

Im SoVD-Podcast „Sozial? Geht immer!“ diskutieren Sandra Goldschmidt, Landesbezirksleiterin ver.di Hamburg, und die Hamburger SoVD-Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel rund um das Thema Gleichstellung und Frauenpolitik.

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Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung. 

Presse-Material

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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