Mehr Fairness und Gerechtigkeit für Frauen: dazu mahnt der Equal Pay Day, der am 18. März in ganz Deutschland begangen wird. „Transparenz gewinnt“ – so lautet das diesjährige Motto des internationalen Aktionstags. Er markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent in Deutschland beträgt. Die Hauptforderung des Equal Pay Day ist deshalb: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
Der SoVD-Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel ist die Entgelttransparenz ein besonderes Anliegen: „Glücklicherweise ist das Gesetz im Juli vergangenen Jahres in Kraft getreten. Aber es bietet viel zu viele Schlupflöcher: So sind Betriebe und Firmen mit weniger als 200 Mitarbeitern von der Verpflichtung zur Offenlegung der Gehälter ausgenommen.“ Gerade in kleineren Betrieben sei die Lohnlücke aber besonders groß, so Langhagel. Frauen müssten sich nach wie vor als Einzelkämpferinnen gegen eine ungerechte Bezahlung wehren. „Wenn eine Arbeitnehmerin dann belegen kann, dass sie aufgrund ihres Geschlechts weniger verdient, muss sie alleine Klage einreichen“, erklärt Langhagel. „Und ich glaube nicht, dass viele weibliche Arbeitnehmerinnen diesen Weg gehen werden. Aus diesem Grund fordern wir SoVD-Frauen ein Verbandsklagerecht.“
Lohngerechtigkeit ist aus ihrer Sicht ein wichtiger Aspekt im Kampf für die Gleichberechtigung: „Noch immer arbeiten vorwiegend Frauen in Teilzeit oder haben Minijobs. Dies bedeutet in gewisser Weise eine Abwertung ihrer Arbeitsleistung. Es macht sie abhängig vom Einkommen des Partners und nimmt ihnen Entscheidungsfreiheit.“ Die Transparenz bei den Einkommen kann das Problem aber nicht allein lösen, so Langhagel: „Erst das Zusammenspiel von Faktoren wie Partnerschaftlichkeit, Aufbrechen von Rollenstereotypen, Unternehmenskultur, flexible Arbeitszeiten, Digitalisierung, Bewertung der Arbeit und Betreuungsangebote werden Lohngerechtigkeit für alle schaffen.“