Der Entwurf zum neuen Gebäudeenergiegesetz ist nun doch Thema im Bundestag. Es soll an das geplante Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung gekoppelt werden. „Mit der Verunsicherung der Menschen muss jetzt Schluss sein“, fordert Klaus Wicher, Vorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg. „Die Politik muss ganz schnell für Klarheit sorgen, wo und wie möglichst viele Wohnungen ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Wir sind sowieso viel zu spät dran.“
Dänemark hat schon vor 50 Jahren die Weichen für ein staatliches Fernwärmenetz gestellt. In Kopenhagen beziehen fast alle Haushalte ihre Energie aus dem Fernwärme-Netz. Der große Vorteil: Um die Energiewende zu vollziehen, muss nicht jede Öl- oder Gasheizung einzeln ausgetauscht werden, was für viele Menschen eine große Belastung wäre. Lediglich das Kraftwerk, das Fernwärme produziert, stellt von klimaschädlichen fossilen Energieträgern auf grüne Energie um. Außerdem ist Fernwärme in staatlicher Hand und unterliegt nicht dem gewinnorientierten Markt, der soziale Faktoren kaum berücksichtigt.
„Der Senat muss zusichern, dass eine für alle bezahlbare Energieversorgung kommt“, fordert Klaus Wicher, Vorsitzender des Sozialverbands SoVD Hamburg. „Transparenz und belastbare Zusagen sind jetzt wichtig.“ Außerdem muss die Einspeisung ins Fernwärmenetz dringend von Kohle auf grüne Energie umgestellt werden. „Bisher ist Fernwärme in Hamburg eine Mogelpackung“, sagt Wicher. „Solange Kraftwerke wie Wedel und Tiefstack mit Kohle und Gas betrieben werden, kann man wohl kaum von Energiewende sprechen.“
Für diejenigen, die nicht ans Netz angeschlossen werden, müssen nach der langen Hängepartie endlich klare und nachvollziehbare Regelungen zur Förderung für den Einbau klimafreundlicher Heizungen und Photovoltaikanlagen vorgelegt werden. „Und diese Regelungen müssen sozial gerecht sein“, so Wicher.
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