Die Bürgerschaft befasst sich in ihrer morgigen Sitzung auch mit einem Antrag zur Bekämpfung von Einsamkeit im Alter. Der SoVD Hamburg begrüßt diese Initiative und fordert die Bürgerschaft auf, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
„Das Thema Einsamkeit im Alter ist vor allem in der Großstadt ein drängendes“, sagt Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg. „Es gibt bereits viele Projekte, die gute Angebote machen, aber diese in Stadtteilzentren für Senior:innen zu bündeln und finanziell auf eine stabile Basis zu stellen, muss dringend erfolgen.“
Dass die Gesellschaft immer älter wird, ist keine neue Erkenntnis. Bis 2030 werden in Hamburg rund 22 Prozent der Menschen über 65 Jahre alt sein. „Daher verwundert es, dass die notwendige Infrastruktur bis heute nur schleppend vorangebracht wird und bereits bestehende Einrichtungen finanziell nicht ausreichend unterstützt werden“, so Wicher. „Das gesamte Altenhilfesystem muss lokal verortet sein, damit es die Menschen auch erreicht.“
Beratung, Service und Teilhabe im eigenen Stadtteil vorzufinden, das wäre eine große Erleichterung im Alltag für viele ältere Menschen – vor allem, wenn sie nur noch eingeschränkt mobil sind. Auch der Hamburger Hausbesuch sollte vor Ort sowie virtuell und nicht ausschließlich zentral organisiert sein. Nur so geht der Weg raus aus der Einsamkeit. Zudem sind lokale Angebote immer auch ein Instrument der Armutsbekämpfung. „Denn nur so öffnen sich die Menschen und sprechen darüber, wo der Schuh drückt“, meint Wicher. „Für uns ist die Bündelung von Hilfen vor Ort ein lang gehegter Wunsch, der nun von der Politik aufgegriffen wird. Das begrüßen wir sehr.“