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Eigenanteile für Pflege im Heim steigen

SoVD-Landeschef Klaus Wicher mahnt: „Solange es keine bessere Regelung auf Bundesebene gibt, muss Hamburg die einkommensabhängige Einzelfallförderung für Pflegebedürftige wiedereinführen – sonst werden immer mehr auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein.“

Der Anstieg des Eigenanteils für Pflegebedürftige bereitet den Betroffenen und ihren Angehörigen große Sorge. Die Unterbringung in Pflegeheimen wird immer teurer. Im vergangenen Jahr stieg der Eigenanteil um knapp 130 Euro. Damit zahlte man 2020 bundesweit im Schnitt 2.068 Euro für einen Pflegeheimplatz. In Hamburg ist die stationäre Pflege sogar noch teurer: hier muss man einen Eigenanteil von 2.080 Euro monatlich für einen Platz in einer Einrichtung berappen.

„Pflege wird teurer, das ist unter anderem den Gehältern für die Mitarbeiter*innen geschuldet, die zu Recht besser bezahlt werden müssen. Doch das darf nicht auf dem Rücken der Pflegebedürftigen ausgetragen werden. Hamburg muss die Betroffenen und ihre Familien unterstützen.“, sagt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Sollte die Stadt zögern, fürchtet er eine verstärkte Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Pflege: „Immer seltener reicht die eigene Rente aus, um die Leistungslücke der Pflegeversicherung zu schließen. Alte Menschen landen wegen der Pflegekosten zunehmend in der Grundsicherung.“

Die Stadt könnte den Betroffenen helfen: „Hamburg muss die ‚Investitionskosten‘ für die Pflegeheime übernehmen und sollte dringend darüber nachdenken, die einkommensabhängige Einzelfallförderung wiedereinzuführen. Das wäre eine individuelle und faire Unterstützung derer, die in ihrem Leben viel gearbeitet, aber dennoch keine große Rente haben.“ Diese Förderung gab es bereits bis 2010 in Hamburg. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gewähren diese Zuschüsse nach wie vor.
 

Diese Forderung ist eine von vielen, die der SoVD Hamburg in seiner neusten Veröffentlichung stellt. In den sozialpolitischen Leitlinien analysiert der SoVD Hamburg den aktuellen Stand der Sozialpolitik in der Hansestadt und bietet konkrete Lösungen an: sovd-hh.de

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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