Die Koalition in Berlin setzt einen ihrer politischen Schwerpunkte der kommenden Jahre auf den Verkehr: „Ich hoffe für Hamburg, dass dort in Zukunft Fußgänger:innen und Menschen mit Behinderung noch stärker berücksichtig werden“, mahnt Klaus Wicher. Zudem liegt für ihn der Fokus zu wenig auf der steigenden Zahl von Menschen, die sich viele der verbesserten Verkehrsangebote gar nicht leisten können: „Wer kein Geld hat, fährt nicht Auto und fliegt auch nicht. Darum darf das Deutschlandticket für Bedürftige nicht teurer werden.“
Die Verkehrsinfrastruktur muss auch in Hamburg weiter ausgebaut werden: „Neue Köhlbrandbrücke, der Ausbau von Verkehrswegen in der Metropolregion, die A26 – das sind wichtige Maßnahmen, die die Hamburger Wirtschaft stärken werden“, ist sich Wicher sicher. Trotzdem reicht ihm die Koalitionsentscheidung in Punkto Verkehr nicht: „Mir fehlt es an Bewusstsein für die steigende soziale Not in Deutschland. Hamburg ist eine wohlhabende Stadt, trotzdem ist inzwischen jede:r Fünfte von Armut betroffen, bei den Jungen ist es sogar jede:r Vierte. Da wird der freie oder sehr vergünstigte Zugang zu Mobilität absolut existenziell“, warnt Wicher. Er fordert: „Wenn Verkehr bezahlbar, verfügbar und umweltverträglich sein soll, müssen alle daran teilhaben können. Für die Bedürftigsten unter uns muss dieser Zugang leichter werden – durch einen Rabatt, den Hamburg schon seit Jahresanfang auf das teurer gewordene Deutschlandticket gibt. Vor allem Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern und die immer größer werdende Zahl von Senior:innen, deren Rente nicht mehr zum Leben reicht, müssen von dem neuen Paket zum Ausbau des Verkehrs profitieren. Wenn Fliegen demnächst günstiger wird, wäre eine Preiserhöhung für diese bundesweite Fahrkarte, das falsche Signal an die, die schon jetzt immer weniger zum Leben haben!“
Viele Senior:innen, Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern leben von kleinen Einkommen und sind angesichts drastisch gestiegener Preise für Lebensmittel, Energie und Heizen finanziell besonders belastet. Zusätzlich erschweren höhere Pflegeversicherungsbeiträge und die Rentenbesteuerung die finanzielle Situation vieler älterer Menschen erheblich.