Der SoVD Hamburg stellte drei Fragen an Maik Niestreu, Geschäftsführer Die Fähre gGmbH in Hamburg.
Die Fähre Hamburg bietet ein breites Unterstützungsangebot in den Bereichen „Assistenz in der Sozialpsychiatrie“, „besondere Wohnform“ und „berufliche Teilhabe“ an. Eine Fähre verbindet – wie tut das Ihre Fähre?
Sozialpsychiatrie bedeutet in erster Linie zwischenmenschliche Begegnung: Wir verbinden – zwischen Lebenssituationen, zwischen Menschen, zwischen Krise und Stabilität. Wir begleiten Menschen individuell – von der Stabilisierung im Alltag bis zur Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft. Wir begleiten in einem respektvollen und partnerschaftlichen Setting, bieten Orientierung und einen sicheren Rahmen.
Wie finden die Menschen mit psychischer Erkrankung den Weg in Ihre Einrichtungen?
Das ist ganz unterschiedlich. Oft erfolgt der Kontakt über Kliniken, die sozialpsychiatrischen Dienste der Gesundheitsämter oder über Beratungsstellen, die Interessierte an uns vermitteln. Auch Angehörige oder gesetzliche Betreuer:innen wenden sich an uns. Darüber hinaus informieren wir Interessent:innen über unsere Website www.diefaehre-hamburg.de oder bei Beratungsgesprächen und Veranstaltungen vor Ort. Uns ist wichtig, dass der Zugang zu unseren Angeboten so niedrigschwellig wie möglich ist.
Vom Hamburger Senat wurde gerade der neue Psychiatrieplan vorgestellt. Was wünschen Sie sich von der Politik?
Dieser Plan ist ein wichtiger Meilenstein, um die Versorgung für die Betroffenen in Hamburg weiterzuentwickeln. Von der Politik wünschen wir uns eine langfristige Sicherstellung der Finanzierung der Unterstützungsangebote, eine Stärkung der Prävention und einen Abbau bürokratischer Hürden, damit Hilfen schneller bei den Menschen ankommen. Gerade in Krisenzeiten sollte eine leistungsfähige und verlässliche soziale Infrastruktur erhalten und gestärkt werden.