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Dauerbaustellen bedrohen Existenz von Händlern

Ob Barmbek oder Eppendorf, Winterhude oder Lurup – gefühlt ist ganz Hamburg eine einzige Baustelle. Vor allem die langen Bauphasen zerren an den Nerven von Anwohnern und Geschäftstreibenden.

So geht es auch Miljana Mesic. Sie betreibt an der Luruper Hauptstraße 40 das Blumenhaus Wolf. Direkt vor ihrer Ladentür wird seit Anfang Juni die Straße neu gemacht. Seitdem herrscht Ebbe in ihrer Ladenkasse: „Manchmal setzen wir nicht mal 50 Euro am Tag um – einfach, weil die Leute nur sehr schlecht zu uns hinkommen.“

Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, wohnt ganz in der Nähe und beobachtet die Entwicklung schon länger: „Es ist ja nicht neu, dass Dauerbaustellen Nachbarschaft und Händler stark belasten. So einige mussten schon ihren Laden schließen, weil eine Baustelle das Geschäft unsichtbar macht und Parkplätze oder ganze Zufahrten gesperrt werden. Das vertreibt die Kunden, teilweise müssen diese Händler lange Durststrecken überstehen. Für viele kleine Gewerbetreibende sind langfristige Baustellen existenzbedrohend!“

Der Hamburger SoVD-Chef fordert von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Koordinieren Sie ihre Baustellenplanung besser! Es kann nicht sein, dass eine stark frequentierte Hauptstraße mehr als ein halbes Jahr lang gesperrt ist, weil der Belag erneuert und ein Radweg gebaut wird.“ Auch die Bezirkspolitik nimmt Wicher in die Pflicht: „Ich wünsche mir in dieser Hinsicht deutlich mehr Engagement von allen Bezirksfraktionen, sich mit den Sorgen und Nöten von Anwohnern und Händlern ernsthaft auseinander zu setzen. Vor allem sollten sie darüber nachdenken, wie man betroffene Händler finanziell unterstützen könnte, damit sie Durststrecken, die durch Baustellen entstehen, überbrücken können.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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