„Die Anerkennung für die, die jetzt ihren Mann oder ihre Frau stehen im Krankenhaus, im Pflegeheim, im Supermarkt, auf der Straße oder anderswo, steigt. Schulterklopfen allein reicht aber nicht, weder heute noch in der Zeit nach dem Coronavirus“, so Wicher. Als erste Maßnahme fordert er ein steuerfreies Weihnachtsgeld.
„Ein steuerfreies Geschenk für Menschen in systemrelevanten Berufen wäre nur der erste Schritt“, erläutert Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Er fordert eine generelle Überarbeitung des Entlohnungssystems. „Wir müssen die Bewertung von Berufen, die die DNA unserer Gesellschaft sind, überdenken. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir alle festgestellt, dass gerade Berufe, die bisher unter mangelnder Personalausstattung, geringer Wertschätzung und schlechter Bezahlung litten, auf einmal existenziell wichtig sind, um unser Zusammenleben aufrecht zu erhalten. Das sind Pflegerinnen und Pfleger, Kassiererinnen und Kassierer in Supermärkten oder auch Sicherheitsleute.
Es ist gut, wenn von den Balkonen Applaus kommt. Es ist besser, wenn von den Balkonen der Politik mehr Lohn für die kommt, die die Gesellschaft wirklich am Laufen halten!“ Wicher verweist in diesem Zusammenhang auf die Finanzkrise, als Banken als „systemrelevant“ bewertet wurden und deshalb unter einen milliardenschweren Schutzschirm schlüpfen konnten.
Bisher wird das Weihnachtsgeld als Sonderzahlung voll versteuert – und zählt, so wie Abfindungen und Urlaubsgeld auch, steuerlich zu „sonstigen Bezügen“. Daher fällt in der Regel für das Weihnachtsgeld mehr Lohnsteuer an, als für den normalen Arbeitslohn.
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