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Coronavirus-Pandemie: Zuschlag auf Hartz IV, Grundsicherung und andere Sozialleistungen

Der Sozialverband Deutschland (SoVD), Landesverband Hamburg, fordert angesichts Covid-19 finanzielle und wohnungspolitische Hilfen für Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten zur Selbsthilfe.

„Während der Corona-Pandemie wird in Hamburg die Hartz IV Bedürftigkeit steigen, da hier die Zahl von Minijobbern in Hotels, Gastronomie, Agenturen oder Büro-Reinigungsunternehmen hoch ist“, warnt Klaus Wicher, Vorsitzender des SoVD-Landesverbands Hamburg. Minijobber sind von Kurzarbeitergeld ausgeschlossen, ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld I droht „Hartz IV“. Viele andere können schon jetzt nicht die sinnvollen, individuell aber belastenden Schutzmaßnahmen umsetzen: Tafeln sind zum Teil geschlossen. Hamsterkäufe machen es u. a. Alleinerziehenden oder Familien mit Kindern schwer, preisorientiert einzukaufen, wenn Kinder nicht notbetreut werden. Obdachlose sind mehrfach betroffen: In Hamburg fehlen Menschen auf den Straßen, auch Touristen, die Geld spenden. Es fehlen warme Mahlzeiten, das Winternotprogramm etwa in der Friesenstraße steht unter Quarantäne. 

Klaus Wicher fordert einen Schutzschirm für Bedürftige: „Eine zeitliche befristete und unbürokratische Erhöhung der Regelbedarfe. Mit einem derartigen Zuschlag  können auch Familien oder Alleinerziehende mit Kindern die Schutzregeln leichter befolgen. Wenn Regelsätze um 100 Euro temporär erhöht würden, können sich auch bedürftige Menschen die Mehrkosten für ein regelmäßiges (gesundes) Essen oder Ältere sich den Lieferdienst leisten.“ An dieser Stelle, so Wicher, sei es zu begrüßen, dass etwa Zwangsräumungen und Stromsperren ausgesetzt werden oder das Hansewerk Natur Wärme auch an die liefern will, die nicht zahlen können. Hier bräuchten wir mehr positive Beispiele.

Der aktuelle Nachtfrost  trifft Obdachlose besonders. Wicher fordert daher, dem Beispiel Londons zu folgen. Hier mietet der Bürgermeister 300 Zimmer in zwei Hotels für 12 Wochen an, damit Obdachlose sich darin isolieren können. Draußen trifft Obdachlose das Verbot besonders, sich mit nicht mehr als zwei Menschen zusammentun zu dürfen und dann auch noch mit Abstand, da ihre „Familie“ alle auf der Platte sind. Auch die mobile hygienische und medizinische Versorgung müsse, so Wicher, überdacht und verstärkt werden: „Viele Ehrenamtliche sind älter – und gehören zur Risikogruppe.“ 
 

Der SoVD Hamburg ist auch in der aktuellen Lage für seine Mitglieder und Interessierte da. Nutzen Sie die Möglichkeit der telefonischen Beratung unter 040 / 6116070 oder der Beratung per E-Mail an: info@sovd-hh.de

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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