Jede Maßnahme in der Pandemiezeit beinhaltet Entscheidungen, von denen nicht alle profitieren, weiß Wicher: „Wichtig ist, dass die Wirtschaft so gestützt wird, dass sie weiterhin eine gute Chance darauf hat, nach der Krise möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen. Bei allen Maßnahmen dürfen wir aber nicht die Menschen vergessen, die mit ganz geringem Einkommen über die Runden kommen müssen. Sie haben es besonders schwer und sind bisher deutlich zu kurz gekommen. Diese Menschen fühlen sich außen vor“.
Der Hamburger SoVD Landeschef warnt davor, die subjektiven Bedenken in der Bevölkerung zu unterschätzen: „Ängste entstehen an dieser Stelle vor allem aus Unsicherheit, Unkenntnis und mangelnder Transparenz.“ Deshalb sei es umso wichtiger, ehrlich und offen mit den Entwicklungen, die die zweite Infektionswelle gerade mit sich bringen, umzugehen: „Man kann immer monieren, dass manches zu spät kommt oder anders gemacht werden muss. Aber wer hat schon ein Patentrezept und kann mit absoluter Gewissheit behaupten, dass er den richtigen Weg kennt? Nur wer offen auch zu seinen Fehlern steht, kann auf Verständnis und Unterstützung hoffen.“
Wicher weiß: „Ohne die Zustimmung und den Rückhalt aus dem Großteil der Bevölkerung, werden wir das Virus nicht besiegen können.“