„Zahlreiche Seniorinnen und Senioren warten schon lange auf eine Aufbesserung ihrer Rente. Jeder Cent mehr zählt für sie“, so Wicher weiter. Ihn stört vor allem die Kaltschnäuzigkeit einiger Politiker gegenüber der Lebensleistung, die die Betroffenen erbracht haben: „Vorgesehen ist, dass mindestens 33 Beitragsjahre bei der Rentenversicherungsanstalt nachgewiesen sind, um Anspruch auf die Grundrente zu haben. Erhalten sollen sie Arbeitnehmende, die ihr Leben lang für wenig Geld gearbeitet, Kinder betreut oder Angehörige gepflegt haben und deshalb nur eine sehr kleine Rente bekommen. Der Gesetzentwurf würdigt diese Lebensleistung.“
Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, hat den Eindruck, dass die Coronakrise für die Gegner des Gesetzentwurfs ein willkommenes Argument ist, um Stimmung gegen die Grundrente zu machen: „Die Kritikerinnen und Kritiker führen an, dass die Staatsfinanzen durch die Krise jetzt sehr stark belastet sind. Das ist, mit Verlaub gesagt, fast schon menschenverachtend: Soll tatsächlich auf dem Rücken von armen Seniorinnen und Senioren ein Teil der Finanzierung der Ausfälle durch die Pandemie ausgetragen werden? Das ist unsozial und nicht zumutbar. Und es sendet das völlig falsche Signal! Denn von einer Grundrente werden später vor allem diejenigen profitieren, die unser Land gerade jetzt am Laufen halten: Pflegepersonal, Kassiererinnen und Kassierer, Lieferantinnen und Lieferanten oder Erzieherinnen und Erzieher – Menschen in Jobs mit niedriger Entlohnung.“
Der SoVD fordert, die Grundrente, wie geplant, zum 1. Januar 2021 einzuführen und nicht länger hinauszuzögern. Sie wird 1,3 Millionen Menschen helfen, im Alter von einer höheren und auskömmlicheren Rente leben zu können.