Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, hat selbst Hand ans Telefon angelegt, um das Prozedere der Impf-Anmeldung durchzuexerzieren. Er rief bei der Hotline an. Voll des Lobes ist er über den Mitarbeiter am Telefon: „Sehr zuvorkommend. Aber er konnte nur sagen, dass mangels Serum derzeit nicht mehr geimpft werde. Montag wisse man mehr.“
„Wir brauchen klare Informationen gerade für ältere Menschen, die zu Hause leben, wann sie mit einer Impfung rechnen können, ob sie berechtigt sind und wie ein Termin zu vereinbaren ist“, sagt Wicher weiter. Ab kommendem Montag erhalten Ältere ab 80 Jahren Post von der Gesundheitsbehörde. Sie weist die Adressaten darauf hin, dass sie sich im Impfzentrum impfen lassen können. Ein Termin sei per Telefon oder Online zu vereinbaren.
„Eine schriftliche Information ist gut. Aber das Patiententelefon ist sicher schnell überlastet, wie sonst auch“, so der Hamburger SoVD-Chef. „Und über das Internet ist es nicht ganz einfach.“ Bevor online ein Vermittlungscode angefordert werden kann, sind mindestens sechs Clicks erforderlich, sechs umfangreiche Fragen müssen beantwortet werden, Cookies tauchen auf. Wer mit dem Internet nicht so behände umgehen kann, kommt schnell an Grenzen, wenn er in die Endlosschleife einer Hotline gerät oder sich per Internet anmelden muss“, kritisiert Wicher und fordert eine einfache, altengerechte Impf-Kommunikation.
Die Anfahrt müssen die Senior*innen und Menschen mit Behinderung selbst organisieren. „Oftmals ist der Weg zum Impfzentrum aber weit, beschwerlich und häufig nur über öffentliche Verkehrsmittel möglich. Hier besteht die Gefahr einer Ansteckung,“ sagt Wicher.