Direkt zum Inhalt springen

Bürger­schafts­wahl 2025: Bündnis fordert kon­se­quente Barriere­freiheit im ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll verbinden, doch er schließt fast ein Drittel der Menschen in Hamburg aus. Für viele Fahrgäste bleibt er ein Angebot mit zu hohen Hürden. Menschen mit Seh- oder Höreinschränkungen, psychischen Beeinträchtigungen, Mobilitätseinschränkungen sowie Senior:innen stehen oft vor unüberwindbaren Barrieren. Ein Hamburger Bündnis fordert deshalb zur Bürgerschaftswahl 2025: „Barrierefreie Mobilität – Jetzt!“ und startet am 28. Januar eine Social-Media-Kampagne.

Ohne barrierefreien Zugang zu Mobilität in der Stadt werden Senior:innen, Menschen mit Behinderungen und Personen mit geringem Einkommen in ihrer gleichberechtigten Teilhabe eingeschränkt. Ihre Interessen vertritt ein Hamburger Bündnis, das sich aus dem Landesverband des Sozialverband SoVD, der Lebenshilfe Hamburg, dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH), dem Elternverein „Leben mit Behinderung“ und dem Bund der Schwerhörigen (BdS) Hamburg zusammensetzt. Ab dem 28. Januar macht das Bündnis mit Social-Media-Videos auf einzelne Forderungen aufmerksam. Die Videos werden über die Kanäle der beteiligten Organisationen veröffentlicht.

Bereits Ende 2024 formulierte das Bündnis seine Kritik und Forderungen in einem Brief an den Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und den Verkehrssenator Anjes Tjarks. Die Initiatoren berufen sich auf Artikel 7 des Hamburgischen Behindertengleichstellungsgesetzes (HmbBGG), der Menschen mit Behinderungen das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und damit auch am ÖPNV zusichert. Dieses Recht ist eine gesetzliche Verpflichtung, die in einer modernen und sozial verantwortlichen Stadt wie Hamburg konsequent umgesetzt werden muss. 

„Bedauerlicherweise beobachten wir in der Praxis noch erhebliche Barrieren, die die Teilhabe vieler Menschen einschränken. Vielmehr hat sich bei uns der Eindruck gefestigt, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Teilhabe gezielt verzögert werden. Obwohl Gesprächsbereitschaft signalisiert wird, fehlen bislang konkrete Umsetzungen und sichtbare Fortschritte seitens der Stadt“, heißt es in dem Brief, der unter anderem von Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender Sozialverband SoVD, Heiko Kunert, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg (BSVH), Klaus Mourgues, Vorsitzender des Bundes der Schwerhörigen Hamburg (BdS) und Axel Grassmann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Hamburg, unterzeichnet wurde.

Kritikpunkte gibt es beispielsweise beim Zugang zu Fahrgastinformationen. Für seh- oder hörbehinderte Menschen sind Informationen im ÖPNV häufig nur schwer zugänglich. Ältere Menschen und Personen mit geringem Einkommen haben oft Schwierigkeiten, Tickets digital und per App zu kaufen, da ihnen der analoge Zugang fehlt. Statt Teilhabe zu erleichtern, schaffen solche Vorgehensweisen weitere Hürden. In der Social-Media-Kampagne kommen nun diejenigen zu Wort, deren Interessen die beteiligten Verbände und Vereine vertreten.

Das Bündnis fordert: Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende muss die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Barrierefreiheit im ÖPNV aktiv vorantreiben. Nur durch konkrete Maßnahmen, die für alle spürbar sind, kann Hamburg wirklich zu einer modernen, inklusiven Stadt werden.

Kontakt

Sozialverband Deutschland (SoVD) Hamburg 
Susanne Rahlf (Pressesprecherin)
Tel. 040 611607-42
E-Mail: presse@sovd-hh.de

Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V.
Melanie Wölwer (Pressesprecherin)
Tel. 040 209 404 29
E-Mail: m.woelwer@bsvh.org

Lebenshilfe Hamburg
Dominik Vogeler (Leiter Unternehmenskommunikation)
Tel. 040 675006 22
E-Mail: dominik.vogeler@lhhh.de

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
Top bewertet bei Google
4,1 von 5 ★★★★★
264 Bewertungen