„Wenn Menschen mit einem Anliegen zum Amt gehen, sich dann in einer digitalen oder realen Warteschleife mit unpersönlicher Ansprache wiederfinden, hat das nichts mit Bürgernähe zu tun. Der Senat hatte zugesagt, Kundenzentren personell besser auszustatten. Diese Ankündigung wurde noch nicht eingelöst.“, kritisiert Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg. „Die Zusage, die Kundenzentren mit mehr Personal aufzustocken, ist in der Warteschleife. Offenbar haben die digitalen Dienste die Organisation nicht besser gemacht, sondern nur maschineller.“ Sein Fazit: „Versprochen – nicht gehalten.“
Wicher verweist auf die Funktion der Kundenzentren: „Hier erlebt der Bürger Verwaltung mit seinen ganz persönlichen Anliegen. Daher müssen kommunale Dienstleistungen engmaschig und verlässlich sein, damit der Bürger weiß, dass die Verwaltung für ihn da ist. Je weiter Einrichtungen von den Menschen weg sind, umso weiter und unverbindlicher scheint auch der Staat zu sein. Zu viel Distanz kann Fehler bedeuten, etwa bei der Kinder- und Jugendhilfe“.
Der SoVD und der Zentralausschuss Hamburgischer Bürgervereine von 1886 r.V. hatten sich bereits früh an Senat und Bürgerschaft gewandt, um die Folgen von Einsparungen bei bezirklichen Leistungen aufzuzeigen.