Direkt zum Inhalt springen

Beim Wohnungs­bau muss vor allem die Stadt liefern

Wenn es um die Bekämpfung der Wohnungsnot geht, setzen die Hamburger:innen vor allem auf die Initiative der Stadt. Dies ergab eine vom Sozialverband SoVD Hamburg in Auftrag gegebene Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey. „Wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht, sehen die Einwohner:innen die Stadt als erste in der Pflicht. Darum muss sich der Senat verpflichtend dazu bekennen, wenigstens 5000 Sozialwohnungen fertig zu stellen um der Not wirkungsvoll zu begegnen“, fordert Klaus Wicher.

Mehr als ein Drittel der Befragten sahen vor allem die stadteigene SAGA und die Genossenschaften als maßgebliche Impulsgeber:innen für mehr Bautätigkeiten an. So gaben 22,7 Prozent der Befragten an, dass im Kampf gegen die Wohnungsnot mehr sozialer Wohnungsbau aufgelegt werden sollte, 13,1 Prozent sehen hier auch die Genossenschaften in der Pflicht: „An dieser Stelle verlassen sich die Hamburger eindeutig auf städtische Initiative. Beim Wohnungsbau muss vor allem die Stadt liefern. Das erwarten die Menschen hier, das sollte der Senat ernst nehmen“, warnt Wicher. 

Weiterhin sollte die Stadt erklären, warum immer noch zu viele Gewerbeflächen ungenutzt seien: „Mehr als ein Viertel, 26,7 Prozent der Befragten ist außerdem der Meinung, dass nicht genutzte Büroflächen in Wohnraum umgewidmet werden sollten. Die Menschen sehen die vielen leeren Räume und stehen auf der anderen Seite bei der Wohnungsbesichtigung stundenlang an. Das erzeugt Unverständnis und muss dringend erklärt werden. Immerhin stehen in Hamburg fast 750.000 qm Büroflächen leer. Da gäbe es also Potenzial für neuen Wohnraum, der außerdem sehr einfach barrierefrei entstehen könnte.“ 

Wicher empfiehlt der Politik alle Optionen zu nutzen, um die Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen: „Dazu gehören das Abspecken von Auflagen, die schnelle Bearbeitung von Bauanträgen und eine größere Offenheit für neue, flexible Nutzungsformen, die vor allem für Menschen mit Behinderung vorteilhaft wären.“

Civey hatte im Auftrag des SoVD Hamburg im April 500 Hamburger:innen gefragt, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. 26,7 Prozent sehen Potenzial in der Umwidmung von Büroleerstand. 22,7 Prozent setzen ihre Hoffnungen auf städtischen sozialen Wohnungsbau, 13,1 Prozent sehen die Genossenschaften in der Pflicht.

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland, SoVD-Landesverband Hamburg e.V.) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem rund 27.000 Mitglieder organisiert sind. Damit ist der SoVD die größte sozialpolitische Interessenvertretung in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung.

Presse-Material

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
Top bewertet bei Google
4,1 von 5 ★★★★★
264 Bewertungen