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Armut und Mobilität in Hamburg

Kolumne von Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landes­vorsitzender

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder,

schon in vier Monaten findet die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft statt. Ein kurzer Zeitraum, den wir nutzen, um der Politik unsere Positionen klarzumachen und Ihnen eine Wahlhilfe mit unseren Wahlprüfsteinen zur Verfügung zu stellen (auch als Printausgabe zu erhalten). Derzeit sprechen wir mit den Fraktionsspitzen von in der Bürgerschaft vertretenen Parteien. Wir erwarten, dass sich die politischen Parteien mehr als bisher der Frage zunehmender Armut in unserer Bevölkerung annehmen und Lösungsvorschläge unterbreiten, wie diese vermindert werden kann. Nach heftigen Protesten vom SoVD und einem großen Bündnis mit dem SoVD erwarten wir, dass das 29-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für Senior:innen in Hamburg eingeführt wird. Das hilft, reicht aber nicht. Unsere Forderung ist, dass alle bedürftigen Menschen in Hamburg kostenfrei mit dem ÖPNV fahren können. Die Verkehrspolitik wird von vielen unserer Mitglieder zum Teil stark kritisiert. „Stop-and-go“ verursacht mehr klimaschädliches CO2 als fließender Verkehr. Behinderte, kranke und alte Menschen kommen nicht zu ihrem Arzt, weil kein Parkplatz in der Nähe ist. 

Auch möchten wir, dass der Senat mehr Verantwortung für die Versorgung mit Heizungs- und Stromenergie übernimmt. Wer sagt, wir können maximal 35 Prozent der Haushalte ans Fernwärmenetz anschließen und die anderen bekommen nichts, der hat die Sorgen der Menschen nicht verstanden. Wir fordern neben der Fernwärme auch den Bau von Blockheizkraftwerken mit sauberer Energie, die kleinräumig auch Einzelhäuser bzw. nicht versorgte Stadtteile besser und preiswert anschließen. 100.000 Photovoltaikanlagen auf Hamburgs Dächer können den Strom preiswert erzeugen. Dazu muss natürlich gewährleistet sein, dass auch genügend Leitungskapazitäten zur Verfügung stehen, um den nicht im Haushalt verbrauchten Strom in die Netze einspeisen zu können.

Mit inzwischen mehr als 26.000 Mitgliedern ist der SoVD in Hamburg stark und wird weiterwachsen. Ich danke Ihnen für das große Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen.

Ihr Klaus Wicher
Landesvorsitzender

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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