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Armut in Hamburg

Sozialverband SoVD Hamburg kritisiert: „Trotz sprudelnder Steuereinnahmen, ist bei den Menschen nichts angekommen – die Armut in der Hansestadt ist weiterhin auf hohem Niveau “

18 % der Hamburgerinnen und Hamburger sind von Armut betroffen, dies geht aus der aktuellen Veröffentlichung zur Armutsgefährdung für das Jahr 2014 des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hervor. Es ist keine Trendwende in Sicht, obgleich die Armutsgefährdung im Vergleich zum Jahr 2013 geringfügig gesunken ist. „Die Armut liegt in Hamburg weiterhin auf erschreckend hohem Niveau. Das gute Wirtschaftsjahr 2014 hat zwar die Steuereinnahmen der Stadt sprudeln lassen, ist aber nicht bei den Menschen angekommen und hat nicht zu einem markanten Rückgang der Armutsquote geführt. Es ist keine Umkehr erkennbar“, stellt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des Sozialverband Deutschland SoVD in Hamburg fest.

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus galten in Hamburg im Jahr 2014 beispielsweise Einpersonenhaushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 964 Euro als armutsgefährdet. Für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren betrug die Armutsschwelle 2.025 Euro.

Die in Hamburg am stärksten von Armut betroffen Gruppen sind weiterhin Erwerbslose (57,1 %), Geringqualifizierte (44,1 %) sowie Familien mit drei oder mehr Kindern (40,2 %) und Alleinerziehende (38,2 %). Die Armutsgefährdungsquote für Seniorinnen und Senioren, die 65 Jahre und älter sind, hat mit 14,7 % in Hamburg 2014 sogar einen neuen Höchstwert erreicht und steigt damit seit Jahren stetig an. „Der Hamburger Senat muss endlich erkennen, dass Armut in unserer Stadt für viele Menschen harte alltägliche Realität ist. Wir brauchen in Hamburg endlich ein Gesamtkonzept, um Armut wirksam und dauerhaft bekämpfen zu können“, fordert Wicher.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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