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Arm dran trotz Hartz-IV-Erhöhung

Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) in Hamburg, kann sich nicht wirklich über die Anhebung des Hartz-IV-Satzes freuen.

Die Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes zum Jahresbeginn 2019 für Kinder und Erwachsene ist aus Sicht des Hamburger SoVD-Landesvorsitzenden Klaus Wicher kein Grund zum Jubeln. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass der Satz für alleinstehende Erwachsene um acht Euro, für Kinder und Jugendliche um fünf bis sechs Euro steigen werde.

„Das bedeutet eine Erhöhung des Regelsatzes um rund zwei Prozent. Wer als Alleinstehender ab dem kommenden Jahr dann mit 424 Euro im Monat auskommen muss, der ist auch weiterhin arm“, stellt Wicher klar. Für die Betroffenen werde sich nichts ändern: „Erst mit über 530 Euro können diese Menschen halbwegs davon leben. Sie hätten dann auch die Chance, ein klein wenig an der Gesellschaft teilzuhaben. Abgesehen davon kostet es bei uns richtig Geld, wenn man gut und gesund leben möchte. Den Bezieherinnen und Beziehern von Hartz IV bleibt das auch immer noch verwehrt. Dies ist ganz besonders tragisch für Kinder und Jugendliche, die nur 60 oder 80 Prozent des Regelsatzes bekommen“, so Wicher weiter.

Für den Hamburger SoVD-Chef wird an dieser Stelle ein grundsätzliches Problem offenbar. Er hat bei der Ermittlung des Hartz-IV-Regelbedarfs eklatante Mängel ausgemacht: „Es wird nicht wirklich gesehen, welchen täglichen Bedarf die Betroffenen tatsächlich haben, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Hier muss das Verfahren zur Ermittlung des Regelsatzes dringend überarbeitet werden. Eine echte Teilhabe an der Gesellschaft ist für Bezieherinnen und Bezieher von Hartz IV auch mit acht Euro mehr im Monat so gut wie ausgeschlossen!“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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