Nicht nur Handwerksbetriebe haben große Probleme mit den Anwohnerparkzonen in Hamburg. Auch ältere und eingeschränkt mobile Menschen sowie Menschen mit geringem Einkommen sind betroffen.
Gerade erst wurde die Willenserklärung zur inklusiven Mobilitätswende unterschrieben, da ergibt sich schon die erste gute Gelegenheit zu zeigen, dass es der Verkehrsbehörde ernst ist mit der Umsetzung. Denn beim Thema Anwohnerparken in Hamburg gibt es dringend Handlungsbedarf. Und zwar nicht nur für Handwerksbetriebe. „Die Bedarfe in den Stadtteilen müssen schnell geklärt werden“, fordert Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg. „Wenn beispielsweise ältere, eingeschränkt mobile Mitarbeitende eines Unternehmens auf ihr Auto angewiesen sind, dann ist das Parken ein Problem, das nicht auf die lange Bank gehört.“ Viele Menschen sind bereit, mit dem Deutschlandticket ab Mai auf Bus und Bahn umzusteigen, aber nicht alle können es.
Ausnahmegenehmigungen sind kaum zu bekommen und gebührenpflichtig. Antragstellende müssen 250 Euro pro Jahr für die Ausnahmegenehmigung zahlen. "Das kann sich kein Mensch mit geringem Einkommen so eben mal leisten“, so Wicher. „Und wenn im Einzelfall entschieden wird, ist das immer schlechter als wenn es eine sinnvolle Lösung für alle gibt, die auf das Auto angewiesen sind." Bus und Bahn oder das Fahrrad sind eben nicht für alle als Lösung geeignet. Kryptische Schreiben aus der Behörde als Antwort auf Anfragen sind zudem wenig hilfreich. Wicher sagt: „Auch das Anwohnerparken gehört zum Thema inklusive Mobilitätswende. Wir stehen für Gespräche bereit.“
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