Die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamt zu den Empfänger:innen von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sind für Klaus Wicher erneut Anlass, auf die steigende Not der Menschen hinzuweisen: „Vor allem die Alten, und in dieser Gruppe wiederum immer mehr Frauen, kommen immer schlechter über die Runden. Sie brauchen mehr kostenlose Infrastruktur, und Hamburg ihnen einen ausgleichenden Betrag zahlen, denn das Leben ist hier teurer als anderswo.“
Rund 1000 über 65-Jährige sind innerhalb eines Jahres bis Dezember 2024 dazugekommen. Damit ist die Zahl der Bezieher:innen von Grundsicherung im Alter weiter angestiegen: „Inzwischen leben in Hamburg mehr als 33.200 Senior:innen, deren Rente nicht zum Leben reicht. Hinzu kommen knapp 19.000 Erwerbsminderungsrentner:innen, die ebenfalls so wenig haben, dass sie auf Grundsicherung angewiesen sind“, stellt Wicher fest.
Die seit Jahren steigende Zahl der Grundsicherungsempfänger:innen macht Wicher durchaus unruhig: „Schon jetzt gibt es bei uns fast 52.000 Altersrentner:innen und Erwerbsminderungsrentner:innen. In den kommenden Jahren werden es immer mehr werden. Wer aber nur wenig hat, bleibt an vielen Stellen von einer Teilhabe am Leben ausgeschlossen. Hamburg ist eine wohlhabende Stadt und könnte helfen. Die Stadt sollten den Betroffenen zusätzlich einen ausgleichenden Betrag zahlen“, fordert Wicher.
Viele von ihnen hätten immer gearbeitet, ohne dass sich dies auf die Rente ausgewirkt habe: „Zum einen ist klar, dass ein Rentenniveau unter 53 Prozent nicht auskömmlich sein kann. Gerade diejenigen, die im Dienstleistungssektor, in Teilzeit und in Minijobs gearbeitet oder Angehörige gepflegt haben, profitieren im Alter nicht davon. Gerade für Frauen bedeutete das in vielen Fällen Altersarmut.“
Mehr Teilhabe und einen besseren Zugang zu Unterstützungsangeboten könnten aus Wichers Sicht neue Senior:innenzentren bringen: „Das wäre eine große Chance und wäre ein guter Beitrag für mehr Altersfreundlichkeit in der Stadt. Denn der demografische Wandel stehe vor der Tür: „Schon 2030 wird ein Drittel der Hamburger:innen über 65 Jahre alt sein wird. Sie alle brauchen Senior:innenzentren, mit neuen Angeboten und hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das sollte der neue Senat so schnell wie möglich angehen!“