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Altersarmut: Der Senat ist jetzt gefordert

Auf dem Bild sieht man die Hände einer älteren Person, die einige Münzen auf einem Holztisch zählt. Neben den Händen liegt ein Paar abgelegte Brillen.

Der Anstieg der Zahl von Senior:innen, die im Alter auf Grundsicherung angewiesen sind, ist für Klaus Wicher keine Überraschung, sondern ein deutliches Signal, das die Stadt nicht ignorieren darf: „Lebensmittel, Mieten, aber auch die Pflege im Alter sind Kostenpunkte, die das Budget älterer Menschen immer stärker belastet. Hamburg muss ihnen besser helfen – durch ein preiswertes 29 Euro ÖPNV-Ticket, neue leistungsfähige Seniorenzentren, eine Zuzahlung zur Grundsicherung aus Hamburger Mitteln oder auch die Übernahme der Investitionskosten im Pflegeheim.“

Rund 43.200 Menschen über 65 Jahren lebten 2024 in Hamburg von Grundsicherung im Alter – fast ein Fünftel mehr als im Jahr 2020. „In diesem Zeitraum stieg auch die Zahl der jüngeren Senior:innen, die nach Renteneintritt weiterarbeiten und sich damit finanziell verbessern, um 40 Prozent. Daraus schließe ich, dass mehr Senior:innen arbeiten müssen, um ihre Rente aufzupolstern. Im Gegensatz zu den jüngeren Rentner:innen schaffen das die Über-70-Jährigen zumeist nicht mehr, ihnen bleibt dann nur ein Leben, das von dauerhaftem Verzicht geprägt ist. Das bedeutet auch, dass wir sie von der Teilhabe an der Gesellschaft ausschließen“, moniert Wicher. 

Der SoVD Landeschef fordert zum wiederholten Mal den Senat auf, Senior:innen stärker in den Fokus zu nehmen: „Es ist Realität, dass Altersarmut in der Stadt spürbar zunimmt. Hamburg muss das endlich anerkennen.“ Der Senat tue immer noch zu wenig für Menschen, die trotz eines langen Arbeitslebens mit wenig Rente über die Runden kommen müssen. Sie bräuchten Angebote, die sich besser an ihrer Lebensrealität orientieren: „Das wären aus meiner Sicht ganz klar Maßnahmen für mehr Teilhabe. Ich denke da zuerst an neue Seniorenzentren, die hauptamtlich geführt werden und alle städtischen und stadtteilbezogenen Angeboten unter einem Dach vereinen. Für wesentlich mehr Teilhabe würde auch ein deutlich reduziertes ÖPNV-Seniorenticket sorgen, das für bedürftige Ältere kostenfrei sein muss. Das gilt auch für Teilhabe an Kultur und Sport. Ganz wichtig wäre auch die Wiedereinführung der Übernahme der Investitionskosten, die monatlich für einen Platz im Pflegeheim aufgebracht werden müssen.“

 

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland, SoVD-Landesverband Hamburg e.V.) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem rund 27.000 Mitglieder organisiert sind. Damit ist der SoVD die größte sozialpolitische Interessenvertretung in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung.

Presse-Material

 

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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