„Gut, dass Frau Prüfer-Storcks hier durchgreifen will“, befindet der Hamburger SoVD-Chef. „In Jenfeld, Steilshoop, Hammerbrook oder auch auf der Veddel leben viele Familien, die wenig zum Leben haben, geschweige denn privat versichert sind. Wenn man dort zum Kinder- oder Hausarzt muss, sitzt man besonders lange im Wartezimmer, wenn man überhaupt einen Termin ergattert. In reicheren Stadtteilen mit mehr Privatpatienten können sich die Leute ihren Arzt dagegen aussuchen, weil es so viele vor Ort gibt. Die Ärzteverteilung ist in Hamburg zu unausgewogen“, analysiert Wicher die Situation.
Aus seiner Sicht ist es richtig, dass Frau Prüfer-Storks dafür sorgen will, dass auch in den weniger begüterten Stadtteilen eine gute Facharztversorgung gewährleistet ist: „Auch hier zeigt sich für mich wieder mal die große soziale Ungerechtigkeit zwischen der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung. Bei einem einheitlichen Versicherungssystem für alle Menschen, egal ob arm oder reich, Angestellter oder Beamter, wäre das Verteilungsgefälle in den Hamburger Stadtteilen wahrscheinlich deutlich geringer und die Versorgung mit Fachärzten besser über das gesamte Stadtgebiet verteilt.“
Wicher begrüßt ausdrücklich den Vorstoß der Hamburger Gesundheitssenatorin, die durchsetzen möchte, dass ihre Behörde über die Zulassung weiterer Ärzte in der Stadt entscheiden kann.