Der Hamburger SoVD fordert anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen mehr Rückhalt und Unterstützung für die Betroffenen. „Wir brauchen mehr Prävention und die Stärkung von Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein. Die Gesellschaft muss solche Taten öffentlich stärker ächten“, mahnt der Hamburger SoVD-Chef Klaus Wicher an.
Gewalt an Frauen ist auch in der Hansestadt immer noch trauriger Alltag. Allein im letzten Jahr wurden 197 Fälle von Vergewaltigung oder schwerer sexueller Nötigung angezeigt und 5.680 Fälle der Kategorie „Beziehungsgewalt“ zugeordnet: „Es ist erschreckend, wie selbstverständlich für die Täter der Umgang mit Gewalt ist und wie oft Familie oder Nachbarn die Augen davor verschließen. Wir wissen alle, dass diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs sind, denn Frauen wagen es oft nicht, ihre Peiniger anzuzeigen und leiden teilweise über Jahre“, sagt SoVD-Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel.
Hilfe bieten die Hamburger Frauenhäuser, wo sie und ihre Kinder Schutz finden. Wie wichtig dieses Angebot ist, belegen die Auslastungszahlen der fünf Einrichtungen mit etwas mehr als 200 Schutzplätzen, die im vergangenen Jahr bei knapp über 92 Prozent lag. Der SoVD begrüßt, dass sich die Stadt gerade für die Einrichtung eines weiteren Frauenhauses entschieden hat. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass es barrierefrei wird, denn auch Frauen mit Behinderung sind überraschend oft männlicher Gewalt ausgeliefert.
Hintergrund: Am 25. November mahnen Menschenrechtsorganisationen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen an. Thematisiert werden dann Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Zwangsheirat und weibliche Armut. Denn jede dritte Frau ist im Laufe ihres Lebens physischer oder sexueller Gewalt ausgesetzt, meistens durch den eigenen Partner.