„Auch, wenn vieles heute selbstverständlich ist, waren Frauen noch bis in die 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts deutlich benachteiligt. Dass wir mehr Gleichberechtigung und Selbstbestimmtheit haben – dafür haben Frauen hart gekämpft“, sagt Susanne Langhagel, Landesfrauensprecherin Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Zufrieden mit dem Erreichten kann sie aber nicht sein: „Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten viele Verbesserungen erkämpft wurden, bleiben die Herausforderungen enorm. Ich denke da vor allem an die berufliche Situation von Frauen. Zum Beispiel die immer noch nicht durchgesetzte Parität in Führungspositionen und die vielen Minijobs, die vor allem von Frauen geleistet werden.“
Unter dem Namen „Reichsbund der Kriegsbeschädigten“ entschied der SoVD am 15. Januar 1919, dass auch Kriegswitwen und Kriegswaisen in die Organisation eintreten durften. Obwohl rund 533.000 versorgungspflichtige Kriegswitwen und etwa 1,2 Millionen Kriegswaisen zu der bedrückenden Bilanz des Ersten Weltkriegs gehörten, war es in Deutschland keineswegs selbstverständlich, dass Frauen in einem Verband von Kriegsversehrten und Veteranen des Ersten Weltkriegs gleichberechtigt für eine gerechte Kriegsopferversorgung eintraten.
„Ein Schwerpunkt der ersten politischen Initiativen der Frauen im SoVD war es, mehr Gehör bei der Kriegsopferentschädigung zu finden. Zudem übten sie massiven politischen Druck auf die Politik aus, um Arbeitsplätze für die Kriegswitwen und Kriegswaisen zu schaffen“, berichtet Klaus Wicher, SoVD- Landeschef in Hamburg.
Sie interessieren sich für unsere frauenpolitische Arbeit? Unsere Forderungen hat der Ausschuss für Frauenpolitik im SoVD-Bundesverband in dem folgenden Programm für Sie aufbereitet:
Frauenpolitisches Programm (2019) [313 KB]