Fast könnte man vermuten, dass Menschen, die nur wenig haben, in Hamburg keinen großen Stellenwert haben: „Gerade in extremen Zeiten, wie wir sie gerade mit der Corona-Pandemie durchleben , sind bedürftige Menschen besonders hart betroffen. Sie können keine Vorräte anlegen und haben Probleme, sich gut zu schützen. Durch den Stillstand des öffentlichen Lebens haben sie keinen Zugang zu Hilfsangeboten. Diese Menschen brauchen jetzt verstärkt Unterstützung!“, fordert Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg, eindringlich.
Er begrüßt ausdrücklich den Vorstoß des Berliner Senats einen Entschließungsantrag in den Bundesrat einzubringen. „Die Vorlage der Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Elke Breitenbach, sieht vor, Empfängerinnen und Empfängern von Hartz IV einen zeitweisen Zuschlag auf die Grundsicherung in Höhe von 100 Euro monatlich zu gewähren.“ Eine Forderung, die der Hamburger SoVD schon mehrmals gestellt hat, bisher ohne Erfolg. „Warum macht Hamburg sich nicht dafür stark? So ein soziales Engagement würde auch unserer Senatorin Leonhard gut zu Gesicht stehen“, so Wicher.
Er sieht gerade für Bedürftige, die in Hamburg leben, Handlungsbedarf: „Corona hat alles durcheinandergebracht. Das wirkt sich auch auf die Lebensmittelpreise aus. Obst und Gemüse sind zurzeit deutlich teurer. Für Menschen, die auf existenzsichernde Sozialleistungen angewiesen sind, ist das eine große Herausforderung.“ Wicher geht noch einen Schritt weiter: „Über die Krise hinaus sollte es bei uns einen Zuschlag auf Hartz IV geben. Denn das Preisniveau wird auch nach Corona in Hamburg höher bleiben als anderswo.“