Die Stadt München hat über die letzten 30 Jahre ein umfangreiches System der offenen Altenhilfe aufgebaut. Dort gibt es 32 Alten- und Service-Zentren, die von fünf Beratungsstellen sowie 13 Sozialbürgerhäusern für soziale Dienstleistungen (Wohngeld, Grundsicherung und freiwillige Leistungen) unterstützt werden. Hinzu kommen zehn Fachstellen für pflegende Angehörige sowie vier darauf spezialisierte Beratungsstellen. Ein Service-Zentrum ist ca. 500 m² groß, barrierefrei und gut erreichbar; in der Regel sind dort vier Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor Ort, die Öffnungszeiten von 38 Stunden- pro Woche ermöglichen. Das jährliche Budget umfasst ca. 380.000 Euro (ohne Miete) pro Zentrum.
Die Alten- und Service-Zentren sind direkte Ansprechpartner im Stadtteil, Wegbegleiter im Alter und wichtiger Stützpunkt in der Armutsbekämpfung. Sie bewirken, dass vorhandene Ressourcen im Stadtteil bekannt und besser miteinander vernetzt werden. Vorrangiges Ziel der Zentren ist es, alten Menschen so lange wie möglich ein Leben in ihren eigenen vier Wänden zu garantieren. Sie bieten vor allem Maßnahmen an, die den Erhalt und die Stärkung von körperlicher und geistiger Selbstständigkeit unterstützen. Für die älteren Menschen werden damit die Voraussetzungen geschaffen, so lange wie möglich am öffentlichen Leben teilzunehmen und im Leben zu bleiben.
Türöffner ist dabei der direkte Kontakt zu den Seniorinnen und Senioren. Dazu bietet die Stadt München den integrierten präventiven Hausbesuch an: Hauptamtliche Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter nehmen über die verschiedensten Zugangswege Kontakt mit den älteren Menschen auf, besuchen diese und informieren über das Altenhilfesystem sowie dessen Leistungen. Bedarfe und Risikopotenziale werden auf diesem Wege frühzeitig erkannt. Dies hilft dabei, alte Menschen vor gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Krisensituationen zu bewahren.
Immer eingebunden in das Hilfesystem ist die Nachbarschaft, die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Stadtteil. Das hat den Vorteil, dass die Befindlichkeiten der Älteren präsenter sind und sich Menschen leichter ehrenamtlich für sie engagieren.
In München hat man sich bei der Bekämpfung von Altersarmut außerdem dazu entscheiden, den Regelsatz für Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung um rund 20 Euro anzuheben. Zusätzlich kann man freiwillige Leistungen von Stiftungen sowie Spendern in Anspruch nehmenund ein Sozialticket des Münchner Verkehrsverbands.