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Kinderrechte in die Verfassung und Kinder-Grundsicherung schnell einführen

„Hamburg geht voran, Kinderrechte verfassungsrechtlich zu verankern – muss aber auch das Umfeld für Eltern und Kinder verbessern.“, so Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg.

Laut einer neuen Veröffentlichung der Bertelsmann-Stiftung sind in Deutschland 2,88 Millionen Kinder unter 18 Jahren armutsgefährdet (2021). Mehr als jedes fünfte Kind ist betroffen. Gleiches gilt für Hamburg mit einer Quote von 20,7 Prozent.

Der SoVD-Landeschef begrüßt, dass Hamburg Kinderrechte in der Präambel der Landesverfassung verankern will: „So werden die Rechte der Kinder gestärkt und ihre Bedeutung für die Zukunft erkannt wie auch verfassungsrechtlich gewürdigt. Schon lange setzen sich Pädagog:innen dafür ein, Kinderrechte ins Grundgesetz zu nehmen. Hamburg geht hier voran, das ist ein guter Schritt.“

Wicher appelliert aber auch, schnell und entschlossen konkrete Taten folgen zu lassen: „Die von der Bundesregierung geplante Kindergrundsicherung muss jetzt dringend kommen! Angesichts der steigenden Kosten für Miete, Energie und Lebensunterhalt dürfen Familien mit Kindern nicht in einen Strudel von Armut und Bildungsungleichheit gezogen werden. Hamburg kann das Sozialsystem nicht umgestalten, aber eigene Wege gehen und die Lebenswelt umgestalten. Kinderarmut ist oft Familienarmut. Hamburg kann die Eltern pädagogisch beraten und ihre berufliche Lage verbessern, das soziale Umfeld verändern und Kinder aus sozioökonomisch schwächeren Familien in Kita und Schule fördern.“

Die Armutsgefährdungsquote von Kindern in Alleinerziehenden- und Mehrkind-Haushalten ist besonders hoch. Über alle Altersgruppen und Bundesländer hinweg, haben junge Erwachsene das höchste Armutsrisiko, so die Bertelsmann-Stiftung: Mit einer Quote von 29 Prozent ist in Hamburg fast jede:r Dritte im Alter von 18 bis unter 25 Jahren armutsgefährdet, Frauen (31 Prozent) stärker als Männer (27 Prozent).

„Viele dieser jungen Menschen, Alleinerziehenden oder Familien mit Kindern beziehen Sozialleistungen wie Bürgergeld. Aber die Regelsätze sind zu niedrig, gerade angesichts der Inflation. Als SoVD fordern wir deshalb nicht nur die Erhöhung des Bürgergeldes um mindestens 150 Euro monatlich, sondern eben auch, dass die Einführung der angekündigten Kindergrundsicherung vorgezogen wird. Die Politik muss endlich das für viele undurchschaubare Dickicht aus Kindergeld, Kinderzuschlag, Kinderfreibeträgen und Teilhabepaket lichten – weg vom Gießkannen-Prinzip des Kindergelds für alle.“, so Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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