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Equal Care Day: Sorgearbeit fair verteilen!

Männer nehmen Sorgearbeit auf eine leichte Schulter, Frauen auf beide.

Klar zeigt der Equal Pay Day nicht nur beim Lohn, sondern auch in der Familie, dass die Geschlechter verschieden im Leben stehen: „Es geht um die unterschiedliche Zeit, die Mann und Frau für Sorgearbeit auf sich nehmen“, sagt Klaus Wicher, SoVD-Landeschef. „Das dritte Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm (GPR) des Senats vom Januar 2023 sieht gleiche Chancen und Beteiligung vor. Das bedeutet auch Pflichten. Hier hapert es.“ Denn im Vergleich kümmern sich im Schnitt Frauen 5,2 Stunden und Männer 2,3 Stunden im Haushalt pro Woche.

Aus dem neunten Familienbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geht hervor, dass der Gender Care Gap, der geschlechtsspezifische Unterschied, gar nicht mal so klein ist. Der Unterschied, sich um, Angehörige wie Kinder oder Ältere zu kümmern, beträgt 52,4 Prozent – Frauen tragen mehr als die doppelte Last auf den Schultern. Männer nehmen unbezahlte Sorgearbeit dagegen auf die leichte Schulter. Frauen wuchten die Hauptlast der familiären Pflege, Betreuung von Kindern und Erziehung auf den Schultern.

Klaus Wicher und die Landesfrauensprecherin Susanne Langhagel: „Der Gender Care Gap ist ein Indikator für Gleichstellung. Er zeigt die zentrale Stellung der Frau in Gesellschaft, Familie und im Ehrenamt, die aber nicht den verdienten Respekt bekommt.“ Die unterschiedliche Aufteilung der Sorgearbeit ist nicht nur ideeller Natur. Sie wirkt sich auch finanziell aus, da pflegende Frauen unzureichend abgesichert sind. „Viele Frauen, insbesondere Mütter, haben eingeschränkte berufliche Perspektiven, geringere Rentenanwartschaften und eine geringe Rente. Langfristig führt das zur Altersarmut.“  Besonders Mütter sind betroffen. Der Gender Care Gap beträgt bei Frauen mit Kindern 83 Prozent, ohne Kinder 36 Prozent. Männer erledigen in Familien mit Kind nicht einmal ein Viertel der häuslichen Pflichten.

Der SoVD fordert:

  • Gute verlässliche und passende Kinderbetreuung
  • Partnerschaftlich aufgeteilte Verantwortung für Sorgearbeit
  • Flexibilisierung von Arbeitszeiten
  • Verfügbarkeit von wohnortnahen Pflegediensten
  • Bezahlte Freistellung für alle Elternteile, spez. Väter rund um die Geburt
  • Entgeltersatzleistungen für Pflegezeiten
SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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