Überall auf den Gehwegen und in Grünanlagen werden sie achtlos abgestellt oder einfach hingeschmissen: E-Roller zieren das Stadtbild auf sehr unschöne Weise. Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen demonstrieren am 4. Mai zahlreiche Hamburger Verbände und Institutionen für mehr Sicherheit auf Hamburger Gehwegen. Der Sozialverband SoVD Hamburg macht mit.
Paris hat als erste Stadt Leih-E-Roller eingeführt und sie inzwischen auch als erste Stadt wieder verboten. Vielen Hamburger:innen sind sie ebenfalls ein Dorn im Auge. Für sinnes- sowie mobilitätseingeschränkte Menschen stellen die rund 23.000 E-Roller in der Stadt ein extrem hohes Sicherheitsrisiko dar. Auf einer Protestaktion am 4. Mai ab 16 Uhr machen Verbände und Institutionen vor dem Hamburger Rathaus darauf aufmerksam. Der Sozialverband SoVD Hamburg ist mit dabei. „E-Roller gehören verboten oder müssen zumindest feste Stellplätze zugewiesen bekommen“, meint Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverbands SoVD Hamburg. „Wo ist das Problem? Bei den Stadträdern funktioniert es doch auch.“
Gemeinsam mit den Initiatoren der Protestaktion, dem Verein Autonom Leben und dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg, und vielen anderen fordert der SoVD Hamburg in einem offenen Brief die Stadt Hamburg auf, verbindliche und nachhaltige Maßnahmen für mehr Sicherheit zu ergreifen und die schwächsten Verkehrsteilnehmenden zu schützen. „Der Weg durch die Stadt gleicht einem Hindernislauf dank der achtlos abgestellten E-Roller“, sagt Wicher. „Menschen im Rollstuhl oder sehbehinderte Menschen kommen zum Teil kaum noch durch die geparkte Phalanx auf den Gehwegen.“ Daran ändern auch Parkverbotszonen nichts.
Und gefährlich wird es erst recht, wenn die Fahrenden mit viel zu hoher Geschwindigkeit oder alkoholisiert unterwegs sind. Selbst für Hörende sind Zusammenstöße kaum zu verhindern, da sich E-Roller nahezu geräuschlos nähern. Unfälle sind so programmiert. Das bestätigt die aktuelle Verkehrssicherheitsbilanz der Hamburger Polizei: Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern hat sich in Hamburg innerhalb der letzten zwei Jahren fast vervierfacht.
Der Ablauf der Protestaktion am 4. Mai vor dem Hamburger Rathaus:
- Eröffnungsrede Heiko Kunert (Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg) und Klaus Becker (Autonom Leben)
- Übergabe des Offenen Briefs stellvertretend an Stephan Jersch (Verkehrsausschuss)
- Beitrag Ines Helke, Bund der Schwerhörigen Hamburg e.V.
- Gebärdensong
- Redebeitrag Sonja Tesch, FUSS e.V.
- Redebeitrag Klaus Wicher, Sozialverband SoVD Hamburg
- Gebärdensong
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