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Demografischer Wandel: Hamburg will „Altersfreundliche Stadt“ werden

Gerade für die Stadtstaaten wird der zahlenmäßige Anstieg an 67-jährigen und älteren Bürger:innen in den nächsten Jahren eine Herausforderung darstellen. Höchste Zeit also, sich mit den notwendigen Strukturen für eine „Altersfreundliche Stadt“ zu befassen.

Bereits 2007 startete die World Health Organization (WHO) das Projekt „Altersfreundliche Städte“ (Age-friendly cities), um Gesundheit und Teilhabe älterer Menschen in der Stadt zu fördern. Weltweit haben sich schon über 1.300 Städte und Gemeinden angeschlossen. Hamburg ist dabei, wie im Regierungsprogramm vereinbart, das Demografiekonzept Hamburg 2030 (aus 2014) und den dazugehörigen Bericht aus 2019 zu einem Aktionsplan im Sinne einer Age-friendly City gemäß WHO weiterzuentwickeln.

Wie genau Hamburg altersfreundlich gestaltet sein kann, diskutierte der Ausschuss für Gleichstellung und Antidiskriminierung im September mit Vertreter:innen verschiedener Institutionen und Verbände, die in den Bereichen Barrierefreiheit, Senior:innen, Demografie und Alter tätig sind. Auch der SoVD Hamburg war mit dabei. Landeschef Klaus Wicher nutzte die Gelegenheit, bei der Expert:innenanhörung aufzuzeigen, wo es aus Sicht des SoVD noch hakt und welche Umsetzungsschritte für Hamburger Senior:innen wichtig sind.

Ein Thema, das Wicher dabei besonders auf den Nägeln brennt, ist die Schaffung sogenannter Quartierszentren mit hauptamtlichen Mitarbeitenden und Ehrenamt für eine integrierte Altenhilfe und mit altersgerechten Angeboten. „Wir müssen verhindern, dass ältere Menschen in Großstädten vereinsamen“, erläuterte Wicher. „Das gelingt aber nur, wenn wir die Menschen auch erreichen. Dafür braucht es niedrigschwellige Angebote im vertrauten Umfeld.“ Hausbesuch und Senior:innentreffs können zum Beispiel als Bestandteil der Quartierzentren gute Arbeit leisten. Darüber hinaus plädierte er auch dafür, über eine Teilhabekarte einen kostenlosen Zugang für bedürftige ältere Menschen zu städtischen Kultur-, Freizeit- und Sportangeboten zu schaffen. Um diese Angebote wahrnehmen zu können, müssen die Menschen aber auch mobil sein. Und dies zu bezahlbaren Preisen. Auch im Bereich Digitalisierung dürften ältere Menschen nicht abgehängt werden. Hier brauche es Schulungen für Senior:innen – egal, welchen Alters – aber für viele auch finanzielle Unterstützung.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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