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Demo zur Rente – gestiegene Kosten abfedern

SoVD Hamburg und Sozialpartner fordern Inflationsausgleich und 29-Euro-Ticket für Rentner:innen

Rentner:innen erhalten bislang keinen Inflationsausgleich. Das ist eine Ungerechtigkeit aus Sicht von SoVD Hamburg, AWO Hamburg, ver.di Hamburg Seniorinnen und Senioren, ver.di-Bundessenior:innenvorstand sowie den Bezirks-Seniorenbeiräten in Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord und Hamburg-Altona. Deshalb demonstrierten sie Anfang September gemeinsam in der Innenstadt.

Rund 1.000 Demonstrierende zogen am 2. September bei schönstem Wetter durch die Mönckebergstraße in Richtung Rathaus. Sie folgten dem Aufruf von SoVD und AWO Hamburg sowie von den ver.di Hamburg Senior:innen, den ver.di-Bundessenior:innen und den Bezirks-Seniorenbeiräten Hamburg-Mitte, -Nord und Altona, um gemeinsam lautstark einen steuer-, abgaben- und anrechnungsfreien Inflationsausgleich für Rentner:innen sowie ein 29-Euro-Ticket für Senior:innen zu fordern.

Die Organisator:innen waren begeistert. Klaus Wicher, Landesvorsitzender des SoVD Hamburg, resümiert: „Die Demonstration war ein voller Erfolg. Wir haben schon mit vielen Menschen gerechnet, aber dass am Ende so viele mit dabei waren, freut uns sehr. Aber es zeigt auch, wie sehr das Thema auf den Nägeln brennt.“

Denn 67.000 ältere Menschen über 65 Jahre gelten in Hamburg als arm. Ihre Zahl steigt kontinuierlich. 53 Prozent der Rentner*innen bezieht eine Mini-Rente bis zu 1.000 Euro. Mehr als 31.000 von ihnen erhalten in Hamburg Grundsicherung, weil sie mit ihrer Rente nicht auskommen (Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistikamt Nord; Deutsche Rentenversicherung Nord; Statistisches Bundesamt). Die aktuelle Rentenerhöhung (4,39 Prozent West, 5,86 Prozent Ost) bedeutet vor dem Hintergrund einer deutlich höheren Inflation einen klaren Verlust an Kaufkraft und Lebensqualität bei Millionen von Rentner*innen in Deutschland. Gestiegene Energiekosten, Mieten und Lebensmittelpreise treffen gerade auch ältere Menschen hart. Die Tarifabschlüsse 2023 beinhalten Einmalzahlungen zum Ausgleich – auch für den Öffentlichen Dienst in Höhe von 3.000 Euro. Nur Rentner:innen gehen leer aus.

Klaus Wicher sagte in seiner Rede: „Unsere Renten reichen für viele Menschen in Hamburg nicht. Sie leben in bitterer Armut und kamen schon vor der Pandemie nicht über die Runden. Mit den hohen Preissteigerungen können sie nicht zurechtkommen. Sie brauchen einen Inflationsausgleich von 1.500 in diesem Jahr und nochmals den gleichen Betrag im nächsten Jahr.“ In Richtung Bundesregierung rief er mit vielen anderen Stimmen: „Bessern Sie schnell nach!“ Auch ein 29-Euro-Ticket könne helfen, um Teilhabe trotz hoher Lebenshaltungskosten zu sichern.

Er warnte eindringlich vor der größer werdenden Vertrauenskrise gegenüber den etablierten Parteien und versprach: „Wir machen so lange weiter, bis wir Erfolg haben! Wir wehren uns!“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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