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Sozialer Wohnungsbau: Hamburg einäugig unter Blinden

Die Bundesregierung hat Zahlen zum sozialen Wohnungsbau bekannt gegeben. Es waren keine guten Nachrichten, denn die Zahl der Sozialwohnungen hat sich deutschlandweit halbiert. Hamburg liegt im Bundesvergleich zwar vorn, aber 400.000 Haushalte haben inzwischen Anspruch auf eine Sozialwohnung, von denen es jedoch nur knapp 80.000 in der Stadt gibt. 

„Freude oder positive Meldungen darüber, dass Hamburg Spitzenreiter beim sozialen Wohnungsbau ist, sind völlig unangebracht“, sagt Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverband SoVD Hamburg. „Hamburg ist mit diesem ersten Platz nicht mehr als der Einäugige unter den Blinden.“ So viele Menschen – vom Studierenden über Familien bis zu den Älteren mit schmaler Rente – können sich Wohnen in Hamburg nicht mehr leisten, weil sie keine Sozialwohnung finden und auf dem freien Wohnungsmarkt oft schon über 50 Prozent ihres Einkommens für Wohnen ausgeben müssten.“ Auf eine SAGA-Wohnung warten derzeit bis zu 90.000 Menschen. Die Erhöhung der Einkommensgrenze für Sozialwohnungen hat 2022 nur dazu geführt, dass die Konkurrenz um die wenigen Wohnungen noch größer ist als zuvor. „Es braucht einen ganz anderen Ansatz im sozialen Wohnungsbau“, meint Wicher. Für Investoren sind Sozialwohnungen nicht attraktiv genug, gebaut werden lieber teure Wohnungen, der Drittelmix wird dabei auch gern mal ausgehebelt. Wicher fordert: „Es müssen mindestens 5.000 Sozialwohnungen pro Jahr hinzukommen, anders kommen wir aus der sozialen Schieflage nicht heraus.“ Die nun bekannt gegebenen Zahlen sind eine Bankrotterklärung für Deutschland und Hamburg.

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung. 

Presse-Material

Kontakt
Nicola Timpe
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

 

 

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