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Hamburg: Age-Friendly-City? So auf jeden Fall nicht!

SoVD-Landeschef Klaus Wicher zur Schließung von Postbank-Filialen

Die Postbank wird bis Ende 2026 neun von 19 Filialen in Hamburg schließen. In Lurup gehen schon Ende des Jahres die Lichter aus, dann gibt es keine Postbank mehr im Westen der Hansestadt. „Eine Katastrophe für Senior:innen und diejenigen, die nicht mobil sind. Das wird die Age-Friendly-City nicht voranbringen“, kritisiert Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD) in Hamburg. Er plädiert für flexible Beratungsangebote, die in neuen Senior:innen-Zentren angegliedert werden könnten.  

Wenn die Postbank an der Luruper Hauptstraße zum 31. Dezember 2024 schließt wird es im gesamten Hamburger Westen keine Filiale mehr geben. Kund:innen, die sich beraten lassen wollen, müssen dann nach Eidelstedt oder in die Innenstadt fahren: „Es gibt immer noch viele, vor allem Ältere, die unsicher sind beim Surfen im Internet oder sich von vorneherein nicht mit dem Thema Onlinebanking auseinandersetzen wollen. Das muss unsere Gesellschaft respektieren, oft sind es diffuse Ängste, die die Menschen abschrecken. Sie brauchen nach wie vor den persönlichen, direkten Kontakt, gerade, wenn es um die eigenen Finanzen geht – das ist immer noch Vertrauenssache“, so Wicher.

Die für Senior:innen zuständige Senatorin Katharina Fegebank müsse sich jetzt schnell Alternativen suchen: „Gerade hat die Stadt sich dazu bekannt, eine Age-Friendly-City werden zu wollen. Hier wäre jetzt mal eine erste Gelegenheit, sich durch Taten dazu zu bekennen.“ Der Hamburger SoVD-Chef hätte schon eine Idee dazu: „Hamburg und age friendly – dafür muss es neu aufgestellte Senior:innen-Zentren geben, die viele Angebote unter einem Dach vereinen. Hier könnte man den älteren Menschen einmal in der Woche einen mobilen Postbankservice anbieten. Der SoVD hat dazu ein Konzept erarbeitet. Ich bin jederzeit zu einem Dialog mit Frau Fegebank und mit den Bürgerschaftsfraktionen zum Thema neue Senior:innen-Zentren bereit.“

Auch bei städtischen Dienstleistungen ist im Hamburger Westen Luft nach oben. Denn das nächste städtische Kundenzentrum liegt nicht vor der Tür in Lurup und Osdorf, sondern am Sülldorfer Kirchenweg in Blankenese. „Eine bessere Standortversorgung wäre senior:innengerecht, bürgernah und ganz nebenbei auch noch ein Beitrag zum Klimaschutz. Wenn alles vor Ort ist, bleiben die Wege kurz und man muss keine unnötigen Fahrten in andere Stadtteile machen.“ 


SoVD-Kampgane „Senior:innen-Zentren für Hamburg – JETZT!“

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung. 

Presse-Material

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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