Mit insgesamt rund 260.000 Schüler:innen erreicht Hamburg dieser Tage ein Rekordhoch. Doch während fast 17.600 Kinder zum ersten Mal die Schulbank drücken, drückt viele Eltern die Sorge darüber, wie Schule zu bezahlen ist. Gemessen am Bundesmedian ist in der Hansestadt jedes vierte Kind unter 18 Jahren armutsgefährdet. SoVD-Landeschef Klaus Wicher: „Gleiche Bildungschancen muss es von Anfang an geben! Wenn Papierprodukte wie Hefte und Blöcke heute fast 14 Prozent mehr als noch im Vorjahr kosten, müssen auch die Leistungen für den persönlichen Schulbedarf entsprechend angehoben werden – und zwar auf 200 Euro.“
Die Leistungen für den persönlichen Schulbedarf in der Grundsicherung liegen bei aktuell 174 Euro pro Jahr. 116 Euro gibt es für das erste und 58 Euro für das zweite Schulhalbjahr. Damit sollen Hilfebedürftige Verbrauchsmaterialien des schulischen Bedarfes, wie Schreibutensilien und Taschenrechner, kaufen können. Lobend weist Wicher darauf hin, dass von dem „Schulstarterpaket“ nicht nur Bürgergeld-Haushalte profitieren, sondern dass zum Beispiel auch Menschen, die Wohngeld beziehen oder einen Kinderzuschlag erhalten, leistungsberechtigt sind – wenngleich nicht automatisch, sondern nur auf Antrag.
„Bildung darf kein Privileg besser gestellter Klassen sein. Bildung fängt für alle in der ersten Klasse an und darf nicht durchs Portemonnaie ausgehebelt werden.“, so Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband Deutschland (SoVD), Landesverband Hamburg. Angesichts der Preissteigerung von 14 Prozent, reiche es nicht, die Leistungen für den Schulbedarf nur so gering anzuheben wie den Regelbedarf insgesamt.
Weiter gibt der Hamburger SoVD-Chef zu bedenken: „Wir dürfen nicht unterschätzen, dass Ranzen oft Prestigeobjekte sind, über das Schüler:innen auf die familiären Verhältnisse der anderen schließen.“ Er fordert: „Das Startpaket muss den realen Preissteigerungen angepasst werden. Außerdem sollten teure Schulausstattungen wie Ranzen, Taschenrechner oder Tablets als Sonderleistungen in der Grundsicherung übernommen werden. Wer von Digitalisierung redet, muss früh anfangen.“