Der SoVD Hamburg stellte drei Fragen an Landespastorin Annika Woydack, Vorstandsvorsitzende Diakonisches Werk Hamburg.

Sie sind seit November als Landespastorin im Amt und leiten das Diakonische Werk Hamburg. Welche Begegnung hat sie in den ersten Monaten am meisten bewegt?

Es waren so viele: Das festliche Weihnachtsessen in der Tagesaufenthaltsstätte, wo obdachlose Menschen Gemeinschaft und Würde erlebten. Der Besuch in der „Zentralen Anlaufstelle Anerkennung (ZAA)“ – so viele Sprachen, so viel Lachen, so engagierte Kolleg:innen, die bei der beruflichen Integration helfen – oder in der Bahnhofsmission mit der Notpflege für obdachlose Menschen. Die leuchtenden Augen der Kolleg:innen, als sie mir von ihrer Arbeit erzählten. Das hat mich wirklich beeindruckt! Gelebte Nächstenliebe als täglich Brot, was für ein Geschenk. 

Welche Impulse wollen Sie künftig in Hamburg setzen? 

Mir ist es gerade jetzt besonders wichtig, dass wir das „Wir“ in der Stadt stärken, Verständigung und Verständnis füreinander ermöglichen und niemanden zurücklassen. Weiter darüber nachzudenken, wie wir positiv in die Stadtgesellschaft hineinwirken können, ist mir ein großes Anliegen.

Was wünschen Sie sich von Senat und Bürgerschaft für die neue Legislatur? 

Wir wünschen der Regierung einen guten Start und freuen uns, dass der Koalitionsvertrag ein Bekenntnis zu sozialer Verantwortung enthält. Bei vielen Themen könnte es aber konkreter werden. Zielzahlen bei Wohnungen für Wohnungsnotfälle und mehr Unterstützung für Alleinstehende und Familien in prekären Lebenslagen sind nur zwei Beispiele. Wir hoffen, dass Senat und Bürgerschaft nun spürbare Verbesserungen für die Menschen umsetzen, die besonders darauf angewiesen sind.