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Unterbringung für Flüchtlinge in Klein Flottbek

"Auch Klein Flottbek ist nicht Bullerbü"

„Statt zu den Gutbetuchten sollen Flüchtlinge lieber dorthin, wo ein Kinderzirkus wertvolle Arbeit für Kinder und Jugendliche macht? Das eigene Wohl ist wichtiger als Mitmenschlichkeit? Dieses Denken macht mich gerade in Zeiten von Kriegen, die direkt vor unserer Haustür stattfinden, regelrecht sprachlos!“. Klaus Wicher ist empört über die Weigerung der Nachbarschaft rund um den Botanischen Garten in Klein Flottbek, für fünf Jahre eine Flüchtlingsunterkunft zu akzeptieren: „So wie alle Hamburger:innen, muss auch dort die Nachbarschaft Platz machen für Menschen, die bei uns Schutz suchen. Auch Klein Flottbek ist nicht Bullerbü!“.

Die ablehnende Haltung der Klein Flottbeker empört Wicher nicht nur, der SoVD Vorsitzende ist vor allem menschlich schwer enttäuscht: „Gerade schlugen die Wellen in Niendorf hoch, weil dort pflegebedürftige Obdachlose untergebracht werden sollten, die Nachbarschaft aber ihr idyllisches „Bullerbü“ nicht aufgeben wollte“. Nun würden die Klein Flottbeker ähnlich agieren: „Hier wollen sich die Bewohner:innen eines gut betuchten Elbvorortes nicht solidarisch zeigen, sondern beharren auf ihren Privilegien, zu denen offensichtlich gehört, dass Flüchtlinge außen vor bleiben“. Wicher ahnt: „Wer teure Anwälte engagiert, will solche Verfahren in die Länge ziehen oder aussitzen. Ich befürchte, dass die Stadt einknicken könnte und nach Alternativen sucht. Das würde bedeuten, dass andere das übernehmen müssen, was die wohlhabenden Elbvorortler:innen nicht vor der eigenen Haustür haben möchten“.

Der alternative Vorschlag der FDP, die Flüchtlinge auf einem Areal an der Osdorfer Landstraße unterzubringen, sei egoistisch und zutiefst unsozial: „Dass die FDP ernsthaft darüber nachdenkt, den Circus Mignon aufzugeben und stattdessen Flüchtlinge dort unterzubringen, zeigt für mich sehr deutlich: Hier wollen sich Wohlhabende aus der Verantwortung stehlen, und das zulasten von vor allem jungen Menschen! Stattdessen müssen auch die Einwohner:innen der Elbvororte endlich mal Platzt machen. Denn gerade dort gibt es stadtweit die wenigsten Unterbringungen für Flüchtlinge, das muss endlich ein Ende haben!“.

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung. 

Presse-Material

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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