Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder,
laut Bürgerbefragung 2024 sind 7.900 Hamburger:innen zufrieden mit der Verwaltung, ihrem Wohnumfeld und ihrem Leben in der Stadt. Ob dies auch die restlichen 1,8 Millionen so sehen, werden die Ergebnisse der Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr zeigen. Zumindest Senior:innen und Menschen mit geringen Einkommen haben es zunehmend schwer, am Leben in ihrem Kiez und in der Stadt teilzuhaben.
Der Aktionsplan „Age-friendly City“ droht aufgrund fehlender Finanzierung zu einem reinen Lippenbekenntnis zu verkommen. Und die Digitalisierung darf nicht ohne gleichzeitig vorhandene analoge Strukturen – ob es nun um Mobilität oder den Bankschalter um die Ecke geht – voranschreiten. Das größte zu bewältigende Problem der Stadt ist laut Bürgerbefragung die Wohnungsnot. Armut steht an dritter Stelle.
Ein deutliches Zeichen für die angespannte finanzielle Situation vieler Hamburger:innen ist aus unserer Sicht die Tatsache, dass 2023 doppelt so viele Haushalte wie noch im Vorjahr – trotz der Erweiterung auf mehr Personen – Wohngeld bezogen haben. Hier zeigt sich die immer größer werdende soziale Spaltung der Stadt, die inzwischen auch den unteren Mittelstand fest im Griff hat und uns große Sorge bereitet. Ebenso besorgniserregend wie unsinnig sind die populistischen Forderungen der FDP, das Bürgergeld zu kürzen. Viel wichtiger als Gelder zu streichen ist es, Menschen in Arbeit zu bringen. Gerade Langzeitarbeitslose brauchen massive Förderung, Motivation und öffentlichen Rückenwind.
Ihr Klaus Wicher
Landesvorsitzender