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Winter-Notprogramm: Auch tagsüber müssen Obdachlosen ins Warme dürfen

Angesichts der Minusgrade fordert Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender, mehr Menschlichkeit und appelliert an die Stadt, für alle Obdachlosen tagsüber das Winternotprogramm zu öffnen und dort Essen und Getränke anzubieten.  

Das Winternotprogramm der Stadt will verhindern, dass Menschen ohne Wohnung auf Hamburgs Straßen erfrieren. Rund 2000 von ihnen leben ständig auf der Straße, ihnen bietet die Stadt über den Winter in verschiedenen Einrichtungen 800 Übernachtungsangebote. Allerdings stehen die Menschen nach einer Nacht im Warmen spätestens um 9.30 Uhr wieder im Freien und müssen zusehen, wie sie der Winterkälte trotzen können: „Tagesüber sind sie ständig auf der Suche nach einem warmen Ort, werden oftmals vertrieben und müssen wieder zurück in die Kälte. Das ist unmenschlich, das geht an die Substanz und die Gesundheit.“, beschwert sich Klaus Wicher. Wie in jedem Winter fordert er die Öffnung der Einrichtungen auch über den Tag: „Wir haben die Politik immer wieder, beispielsweise im Verwaltungsausschuss der Sozialbehörde, auf das Problem hingewiesen - bislang erfolglos.“

Wicher sorgt sich besonders um die obdachlosen EU-Bürger:innen, die vor allem aus Polen, Rumänien und Bulgarien kommen und aufgrund ihres Status keinen Anspruch auf das Winternotprogramm haben. Sie sind nicht nur tagsüber, sondern auch nachts sich selbst überlassen. Nur die Wärmestuben sind für sie zugänglich: „Es kann nicht sein, dass in unserer reichen Stadt Menschen, die keine Perspektiven darauf haben, sich durch eigene Arbeit selbst zu versorgen, allein auf der Straße gelassen werden. Diese Menschen verelende zusehends da sie keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben und komplett sich selbst überlassen bleiben. Sie sind zumeist sowieso schon gesundheitlich schlecht aufgestellt, müssen aber trotzdem nachts im Freien campieren, obwohl Platz in den Unterkünften wäre.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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