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Statt Preiserhöhung: HVV – kostenlos für Bedürftige

Wieder einmal kündigt der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zum Jahreswechsel Preiserhöhungen an, dann zahlt man 3,2 Prozent mehr fürs ÖPNV-Ticket, Senior:innenenkarten können in Zukunft erst ab dem 65. Lebensjahr genutzt werden: „Für bedürftige Menschen mit wenig Einkommen, das gilt vor allem für Senior:innen, sind Busse und Bahnen, die einzige Möglichkeit, an Mobilität teilzuhaben. Jede Preiserhöhung reduziert ihre Möglichkeiten, sie brauchen endlich das kostenlose HVV-Ticket für alle bedürftigen Menschen in der Stadt“, fordert Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender.

Wicher hat wenig Verständnis für die Erhöhung der ÖPNV-Tarife: „Das Argument der gestiegenen Energiepreise gilt nicht nur für den HVV, sondern für uns alle. Wir alle müssen deutlich mehr Geld für Lebensmittel, Heizung und Strom ausgeben. Hier verlässt sich der Senat auf den Bund, der wird’s schon richten. Umso mehr sollte er gezielt denjenigen helfen, die jetzt am schwersten gebeutelt sind, weil vor allem in Hamburg alles spürbar teurer geworden ist. Auch der Senat muss die Ärmsten entlasten und sollte deshalb diese Menschen vor einer ÖPNV Preiserhöhung verschonen. Dafür könnte die Stadt ihren gut gefüllten 125-Millionen-Notfallfond anzapfen. Er könnte dafür sorgen, dass wenigstens die Bedürftigen den Hamburger ÖPNV komplett kostenlos nutzen können. Zusätzlich bräuchten wir eine soziale Staffelung der Tarife, denn auch für Teile des Mittelstands ist das Fahren mit Bus und Bahn gerade viel zu teuer.“

Wicher kritisiert die Preiserhöhung als ungewöhnlich hoch: „Ich finde nicht, dass man sich damit brüsten kann, dass die Ticketpreise um „nur“ 3,2 Prozent steigen. In den vergangenen beiden von Corona geprägten Jahren stiegen die Ticketpreise um lediglich 1,2 beziehungsweise 1,4 Prozent. Wir sollten lieber über ein bezahlbares Nachfolgeangebot des erfolgreichen 9-Euro-Tickets nachdenken. Denn für das 49-Euro-Ticket prophezeie ich: Das wird ein Reinfall! Menschen, die Sozialleistungen beziehen, haben monatlich nichts mehr für die Mobilität zur Verfügung, wie soll das also gehen? Deshalb sage ich erneut: Der Senat muss Nägel mit Köpfen machen und endlich die kostenlose ÖPNV Nutzung für Bedürftige auf den Weg bringen.“

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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