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Presse SoVD-Landesverband Hamburg

Stadtentwicklung: Vorfahrt für sozialen Wohnungsbau

Es fehlt an Sozialwohnungen und an barrierefreiem Wohnraum in Hamburg. Das wird zunehmend zum Problem. Denn die Zahl der Menschen, die sich im Alter keine Wohnung mehr in der Großstadt leisten können, wird in den kommenden Jahren noch weiter steigen.

Erfreulich klingt die Nachricht des Statistikamts Nord, dass die Zahl fertig gestellter Wohnungen in Hamburg gestiegen ist. Das überrascht nicht, denn es wird jetzt fertig gebaut, was schon geplant war. Doch ein gravierendes Problem ist nicht gelöst: Der soziale Wohnungsbau stagniert, gleichzeitig fallen jedes Jahr mehrere Tausend Wohnungen aus der Sozialbindung. „Die Stadt stellt entsprechende Fördersummen bereit, aber jetzt muss der Errichtung von bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum in allen Behörden Vorfahrt eingeräumt werden“, fordert Klaus Wicher, Landesvorsitzender des Sozialverbands SoVD Hamburg. „Hamburg braucht einen Notfallplan für den Bau von Sozialwohnungen.“

Statistiken gehen davon aus, dass bis 2035 zu den derzeit rund 347.000 in Hamburg lebenden Senior:innen mehr als 75.000 Menschen über 65 Jahre hinzukommen. Mehr als die Hälfte von ihnen beziehen lediglich eine Rente bis 1.000 Euro. Die Zahl der auf Grundsicherung angewiesenen Senioren:innen ist auf über 30.000 gestiegen. Hinzu kommt, dass der Bedarf an barrierefreien Wohnungen im Alter steigt. „Da ist die Katastrophe programmiert, wenn nicht sofort entsprechende Sofortmaßnahmen ergriffen werden“, sagt Wicher. Dass in den Behörden offensichtlich keine belastbaren Zahlen darüber vorliegen, wie viel altersgerechter, barrierefreier Wohnraum überhaupt in der Stadt bisher zur Verfügung steht, ist Teil des Problems. „Nur eine angemessene Datenlage macht das Ausmaß des Problems sichtbar“, so Wicher. „Die Stadt muss umgehend dafür sorgen, dass entsprechende Daten erhoben werden.“ Sie gehören zur Wahrheit dazu. Die Bilanzen zum Wohnungsbau täuschen ansonsten über die Lebensrealität von Menschen mit geringen Einkommen und die großen sozialen Probleme in diesem Bereich hinweg.  


Kontakt
Nicola Timpe
Pressesprecherin
Telefon 040 611 607 42
Mobil 0151 445 456 93
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