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Presse SoVD-Landesverband Hamburg

Inflation: Bedürftige brauchen langfristige Hilfen und Entlastung

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine treibt die Inflation zu neuen Rekorden. „Die Verbraucherpreise lagen im März in Deutschland bereits um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, ich befürchte, dass dies lange so bleiben wird. Deshalb brauchen Menschen, die bedürftig sind auch langfristig Hilfe, das Entlastungspaket der Bundesregierung wird da nur kurzfristig Entlastung bringen, ist nicht nachhaltig“, benennt Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender.

Im März hat die Inflationsrate in Deutschland einen Wert erreicht, der zuletzt im Herbst 1981 gemessen wurde. Ausgelöst wurden die starke Preissteigerungen damals durch den Ersten Golfkrieg und dem daraus resultierenden Anstieg der Ölpreise. Nun löst der Krieg in der Ukraine eine ähnlich hohe Inflation aus. Wicher sorgt sich vor allem um die ebenfalls stark steigenden Lebensmittelpreise: „Sie betreffen vor allem diejenigen, die wenig Geld zur Verfügung haben. Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahr bereits um 6,2 Prozent gestiegen. Einzelne Preise sind astronomisch angestiegen wie z.B. Kartoffeln oder Speiseöl. Ich befürchte, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist“. 

Nach einer Umfrage des ifo Instituts wollen immer mehr Firmen in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen. Vor allem im konsumnahen Bereich wird es teurer werden. „Hier rächt sich, dass auch im Lebensmittelsektor eine Monopolisierung stattgefunden hat. Wenn Konzerne wie Nestlé, Unilever, Danone oder Einzelhandelskonzerne ihre Preise erhöhen, bedeutet das, das viele Produkte unseres täglichen Lebens spürbar teurer werden.“ Dies betreffe Waren wie Wasser, Softdrinks, Milchprodukte, Fleischersatzprodukte, Süßwaren, Gewürze, Müsli, Fertiggerichte, Nudeln, Kartoffeln oder Kaffee. 

Wicher fordert: „Es ist existenziell, dass sich auch die Menschen, die wenig haben, mit allem versorgen können, was sie zum Leben brauchen und was sie gesund hält. Der Staat muss auf die steigenden Preise reagieren und den Grundsicherungssatz endlich und schnell anpassen. Und Hamburg muss als Stadt anerkennen, dass das Leben hier noch teurer ist als anderswo. Der Senat sollte nun endlich bedürftigen Menschen mit einem zusätzlichen Betrag und/oder Sachmittel wie Masken unter die Arme greifen, denn Volkswirte haben schon jetzt prognostiziert, dass es in absehbarer Zeit keine Entspannung in Sachen Inflation geben wird.“ 

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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