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Notfallambulanzen überlastet

Kooperation mit Hausärzten verbessern und Notfallambulanz möglichst vom Krankenhausbetrieb trennen!

Die Notaufnahmen in Hamburgs Krankenhäusern kämpfen mit Überlastung, Personalmangel und hohem Krankenstand. „Schon jetzt sind Notfallambulanzen überlastet. Das könnte sich über die Feiertage verschlimmern, wenn niedergelassene Ärzte zwischen den Jahren ihre Praxis schließen und auf die Notaufnahmen verweisen. Die Folge sind Wartezeiten bei den Patienten:innen und Zusatzbelastungen für das Krankenhauspersonal“, warnt Klaus Wicher, Hamburger SoVD-Landesvorsitzender.

„Wir müssen rasch die Probleme beheben, um verlorengegangenes Vertrauen bei den Patient:innen wiederzugewinnen. Dazu ist die Versorgung an der sensiblen Schnittstelle zwischen Mensch in Not und ärztlicher Akutbetreuung zu verbessen, weil die Menschen gerade in einer Extremsituation auf optimale Versorgung vertrauen“, sagt Wicher.

„Die von Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer einberufene Gesprächsrunde ist ein guter und notwendiger Anfang. Wir schlagen zwei Maßnahmen vor: Zum einen ist die Kooperation zwischen Hausärzt:innen und Notfallambulanzen zu verbessern. Zweitens sollte dort, wo es möglich ist, die Notfallambulanz vom Krankenhausbetrieb getrennt werden.“ Doch langfristig sei die Notfallmedizin zu optimieren: „Unabdingbar ist eine personelle Aufstockung aber auch eine strategische Neuausrichtung“, sagt Wicher. Er verweist auf Dänemark. Hier erhalten Patienten:innen im Notfall zunächst eine telefonische Ersteinschätzung und bei Bedarf einen Termin in der Notaufnahme. Dort steuert ein Oberarzt als „Flowmaster“ den Patient:innenfluss, um Personaleinsatz und Bettenbelegung zu koordinieren. Dank enger Vernetzung von mobilem Rettungsdienst, Hausarzt- und Bereitschaftsdienstpraxen sowie Aufnahmekliniken kann die Notaufnahme vorausschauend geplant werden. Die folgende Versorgung basiert dann auf Patienten:innendaten, auf die Mitarbeitende schon in der Notaufnahme zugreifen können.

Wicher: „Für eine Notfallversorgung vom Anruf über den Transport bis zur medizinischen Notbehandlung auf dem OP-Tisch fehlen in Deutschland die räumlichen, personellen und digitalen Voraussetzungen. Das muss mittelfristig angegangen werden“, so Wicher.

SoVD Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg
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