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Langzeit­arbeits­losig­keit: Förderung statt Ver­teufelung

„Der Hamburger Arbeitsmarkt driftet weiter auseinander“, stellt Klaus Wicher klar. „Bei den Langzeitarbeitslosen tut sich gar nichts, die Zahlen steigen in dieser Gruppe sogar noch weiter an. Statt Maßnahmen für die Betroffenen zu kürzen, sollte die Stadt sie besser fördern: Mit mehr Coaching und mehr abgestimmten Angeboten. Das würde nicht nur den Langzeitarbeitslosen helfen – andere könnten auch davon profitieren.“

Die Zahlen der Hamburger Agentur für Arbeit für Dezember sprächen eine deutliche Sprache: „Im Vorjahresvergleich lässt sich eindeutig feststellen, dass die Maßnahmen vor allem für Langzeitarbeitslose offenbar nicht wirken. Ein Plus von 6,6 Prozent zum Vorjahr, das sind fast 1700 Menschen mehr, die über Jahre keinen Job mehr finden. Bei den Über 55-Jährigen waren es sogar fast neun Prozent“, klagt Wicher. 

Umso weniger versteht der SoVD Landesvorsitzende die harten Einschnitte bei den Projekten der Beschäftigungsträger, die vorwiegend Projekte und berufliche Perspektiven für die Betroffenen anbieten: „Von den 1.600 eingerichteten ‚Gelegenheiten‘ hat das Hamburger Jobcenter vor kurzem mit Blick auf den Bundeshaushalt 42 Prozent abgeschmolzen. Das bedeutete für diverse Sozialkaufhäuser, gastronomische Angebote oder auch Repaircafés das Aus. Das obwohl gerade sie ganz niedrigschwellig den Menschen neue Perspektiven bieten und neue Hoffnung geben“. Zudem würden viele Bewohner:innen in den Quartieren von den Projekten profitieren.

Wicher warnt vor den langfristigen Folgen: „Es macht wenig Sinn, auf Haushaltsentscheidungen aus Berlin zu warten. Hamburg muss sich selbst mehr einbringen. Langzeitarbeitslosigkeit kann nicht die Lösung sein. Die Stadt muss auf die Beschäftigungsträger zugehen und ihre Angebote auf finanziell solide Beine stellen. Statt die Betroffenen als faul zu stigmatisieren, sollte man anerkennen, dass sie nicht so können, wie sie wollen. Sie brauchen eine auf sie abgestimmte Förderung, denn jede: in unserer Gesellschaft sollte die Chance haben, sich einzubringen. Ansonsten befürchte ich, dass sich diese Menschen enttäuscht von den demokratischen Parteien abwenden.“ 

Der SoVD Hamburg (Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Hamburg) ist ein gemeinnütziger Verein, in dem über 25.000 Mitglieder organisiert sind. Der SoVD Hamburg ist der größte Sozialverband in der Hansestadt. Seine Mitglieder berät der SoVD sozialrechtlich zu Fragen rund um die Themen Rente, Kranken- und Pflegeversicherung, Schwerbehindertenrecht, Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung. In Widerspruchs- und Klageverfahren übernimmt er ihre sozialrechtliche Vertretung.

Presse-Material

Kontakt
Susanne Rahlf
Pressesprecherin
Telefon: 0151 445 456 93
E-Mail: presse@sovd-hh.de

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